
Es ist wohl die Idealvorstellung, die Karriereleiter nicht bloß emporzuklettern, sondern fast schon wie auf Wolken hinauf zu schweben. Traumjob, Traumgehalt, viele Urlaubstage, die Karriereziele werden mühelos erreicht und sogar übertroffen. Deine Karriere ist eine stetige Vorwärtsbewegung, kein Stillstand, kein Rückschritt, nicht einmal ein Blick zurück. Nur läuft es in der Realität meist nie so – selbst ein Lottogewinn ist wahrscheinlicher als nicht irgendwann einmal in eine Sackgasse zu geraten. Und das ist kein gutes Gefühl.
Aber es gibt natürlich auch gute Nachrichten für dich: Auch wenn du das Gefühl hast, es ginge nur so, bist damit nicht allein. Nimm zum Beispiel die Menschen, die du bewunderst. Ihr Karriereweg und ihr Erfolg mögen zwar mühelos ausschauen, aber auch sie mussten Hindernisse und Widerstände überwinden, Rückschläge und Misserfolge einstecken und Fehler hinnehmen, um dorthin zu kommen, wo sie nun stehen. Denn es sind nicht die Aufgaben, die du mit Leichtigkeit meisterst, sondern die schwierigen Momente, aus denen du lernen und an denen du wachsen kannst.
Wir nennen dir fünf solcher Karriere-Sackgassen – und wie du wieder aus ihnen herauskommst:
1. Die große Langeweile
Irgendwann kommt immer der Punkt, an dem du dich auf der Arbeit langweilen oder dich unmotiviert fühlen wirst. Und das passiert nicht erst, wenn du all deine Aufgaben abgearbeitet und rein gar nichts mehr zu tun hast. Wie sehr du deine Arbeit auch liebst, wie viele Projekte du auch hast, der Moment, an dem du dich unterfordert oder gelangweilt fühlst, dir deine Arbeit stupide und monoton vorkommt, wird so sicher kommen wie das Amen in der Kirche.Für Langeweile kann es viele Gründe geben. Möglicherweise gibt dir dein Chef keine herausfordernden Aufgaben mehr. Oder du hast aufgehört, nach Herausforderungen zu suchen und es dir im Alltagstrott gemütlich gemacht, der jetzt mit geballter Langeweile zurückschlägt. Oder bist an die Grenzen der Position gestoßen, die du im Unternehmen innehast – du hast sie sozusagen wie ein Computerspiel durchgelevelt. Vielleicht hast du dir auch etwas anderes von der Stelle erhofft.
Die Gründe für Langeweile können vielfältig sein, aber sie alle haben eines gemein: Sie ist in der Regel leicht zu heilen. Sprich mit deinem Chef, wenn du spannendere Aufgaben zugeteilt haben möchtest. Frag deine Kollegen, ob du an einem Projekt mitarbeiten kannst, oder nimm an einer Weiterbildung oder einer Konferenz teil, um dich weiterzubilden. Und wenn du feststellst, dass dir deine Position nicht (mehr) so viel gibt, dann wechsle sie: Das muss nicht immer der ganz große Umbruch sein, denn wer weiß, vielleicht gibt es ja bei dir in der Firma eine andere Stelle, die perfekt zu dir passt.
2. Du fühlst dich sehr unzufrieden
Langeweile ist eine Sache, unzufrieden zu sein eine andere. Dieses Gefühl solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn Unzufriedenheit führt meist dazu, dass du dich über kurz oder lang unglücklich fühlst.Das ist meist gar nicht so einfach, denn wir Menschen sind eine wankelmütige Spezies und was uns vor zwei, drei Jahren noch gänzlich erfüllte, bedeutet uns inzwischen viel weniger. Die Prioritäten haben sich verschoben. Das gilt natürlich auch für die Karriere. Dein großes Karriereziel, auf das du hingearbeitet hast, hat sich verändert, vielleicht sogar um 180 Grad gedreht. Zu erkennen, dass das, was einst Glücksgefühle bei dir auslöste, mittlerweile für Unzufriedenheit sorgt, dauert häufig erschreckend lange. Dazu wird es meist von anderen Komponenten überdeckt, von denen wir denken, sie seien für unsere Unzufriedenheit verantwortlich: Zu wenig Schlaf, der Stau auf dem Weg zur Arbeit, nervige Menschen in der Bahn oder ein Kollege, den du nicht leiden kannst.
Es ist also wichtig, den eigentlichen Grund für deine Unzufriedenheit zu finden und dir anschließend Gedanken zu machen, wie du diesen Zustand ändern kannst. Ist es dein Job im Allgemeinen, der für deine Frustration sorgt? Vielleicht hilft dir eine Veränderung. Manchmal kann das innerhalb der Firma sein, manchmal ist gleich ein Branchenwechsel ratsam. Oder du wirst förmlich unter einem Berg an Arbeit begraben. Hab keine Angst vor einem Gespräch mit deinem Chef, denn ein guter Chef wird deine Sorgen ernstnehmen und zusammen mit dir eine Lösung suchen.
Auch hier gibt es vielfältige Gründe. Mach dich daran, den Grund für deine Unzufriedenheit herauszufinden und mach dich dann daran, eine Lösung dafür zu finden.
3. Du zweifelst an deinem Karriereplan
Es liegt in der Natur der Sache, nicht gleich mit dem ersten Schuss nach deinem Studienabschluss ins Schwarze zu treffen und dein Karriereendziel zu erreichen. Du wirst dich also sehr wahrscheinlich nicht sofort mit deiner ersten Stelle nach dem Studium zufriedengeben, sondern größere Pläne haben. Vielleicht willst du einmal im Ausland arbeiten, promovieren, ein eigenes Unternehmen gründen oder dich in deinem Fachbereich bestmöglich weiterbilden. Du wirst also einen Karriereplan haben, ob detaillierter ausgearbeitet oder nicht so detailliert. Leider liegt es ebenso sehr in der Natur der Sache, dass du hin und wieder an deinem Karriereweg zweifelst.Bist du vor zwei Jahren richtig abgebogen, als du die Firma gewechselt hast oder war das ein Fehler? Bist du vielleicht schon zu lange in deiner Position? Was ist der nächste Schritt, den du gehen solltest? Zweifeln gehört dazu. Das Schöne ist: Ob du gerade frisch aus dem Studium kommst oder seit 30 Jahren ein und denselben Job machst, ohne was verändert zu haben (ok, deinen damaligen Computer wirst du sicherlich gegen eine aktuelle Version ausgetauscht haben), es gibt keinen Zeitpunkt in deinem Leben, an dem es zu spät für Veränderungen ist. Wenn du der tiefen Überzeugung bist, von deinem Karriereweg abgekommen zu sein: Ändere deine Richtung, bis du den richtigen Weg wiedergefunden hast.
4. Alles scheint schiefzugehen
Es gibt diese Momente, in denen alles, was du anfasst, umgehend zur Katastrophe zu werden scheint. Deine Ideen im Meeting werden regelmäßig abgeschmettert, wenn du morgens ins Büro kommst, hat dir dein Chef deine Arbeit mit Bitte zur Korrektur schon wieder auf den Schreibtisch gelegt und der Kaffee, den du für die Kollegen und dich gekocht hast, ist wieder ungenießbar geworden.Vielleicht bist du auch gerade auf Jobsuche, kassierst aber lediglich Absage um Absage.
Finde heraus, wo das Problem liegt. Bei dir selbst? Vielleicht musst du deine Bewerbungsunterlagen überarbeiten oder dein Auftreten bei Vorstellungsgesprächen ändern. Vielleicht bist du unkonzentriert oder lässt einen Arbeitsschritt aus.
Aber es kann auch eine externe Ursache haben. Vielleicht liegt es an der Struktur des Unternehmens, in dem du arbeitest, an Kollegen und Vorgesetzten, die in festgefahrenen Bahnen denken und Neuerungen gegenüber nicht aufgeschlossen sind. Oder an einem Chef, dem es an Übersicht fehlt.
Kannst du das Problem beheben? Und falls nicht: Was kannst du unternehmen, um bald wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden?
5. Du musst dich mit einer großen Veränderung auseinandersetzen
Routine hat schon etwas für sich. Du kennst deine Arbeitsschritte im Schlaf und wenn du gut verdienst, angemessenen Urlaub hast, deine Kollegen absolut in Ordnung sind und dir der Job auch Spaß macht, hat das etwas Paradiesisches. Aber nicht immer läuft alles nach Schema F.Es gibt einen neuen Chef, du wurdest in eine andere Abteilung oder eine andere Stadt versetzt, das Unternehmen musste personelle Einsparungen vornehmen oder es gibt ein neues Programm oder ein neues technisches Gerät, mit der du dich auseinandersetzen musst.
Veränderungen können jederzeit auftauchen und gemeinerweise tauchen sie nicht selten wie aus heiterem Himmel auf. Doch wie eingangs schon erwähnt: Es sind die Widrigkeiten, an denen du wächst. Und vielleicht ist es genau diese Veränderung, die es gebraucht hat, um für dich zu erkennen, dass du eigentlich selbst eine Veränderung nötig hast.
Es ist nicht schlimm, in einer Karriere-Sackgasse zu stecken, denn das tun die meisten von uns irgendwann einmal. Es ist nur wichtig, dir das einzugestehen, denn schlimm wäre es nur, dies zu ignorieren. Denn wenn du keine Änderungen vornimmst, während du in einer solchen Karriere-Sackgasse steckst, wirst du es später auf jeden Fall bereuen. Deswegen: Hab keine Angst davor, etwas zu verändern, wenn du das Gefühl hast, dass es nötig ist.
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