| Mila Rothe
Drei Möglichkeiten, auf eine Jobabsage zu reagieren
Und drei Wege, wie du lieber nicht reagieren solltest

Es passiert den besten, aber natürlich ist es nicht schön. Du hast viel Zeit in deine Bewerbung gesteckt, die größten Fettnäpfchen im Vorstellungsgespräch umschifft und dich eigentlich ganz gut präsentiert. Doch am Ende erhältst du lediglich eine E-Mail, in der dir das Unternehmen mitteilt, dass sie sich für eine andere Bewerberin oder einen anderen Bewerber entschieden haben, dies aber nicht als "Zweifel an Ihrer Qualifikation zu werten" sei. Aber ärgerlich ist es dennoch – wer freut sich schon über eine Jobabsage? Es ist also völlig in Ordnung, wenn du frustriert bist oder vielleicht sogar sauer, schließlich lief es doch gut, warum fiel die Entscheidung dann zu deinen Ungunsten aus? Du möchtest irgendwie auf die Absage antworten, nur wie? Emotionen sind nicht immer ein guter Ratgeber, deswegen ist das erste, was dir in den Kopf schießt, vielleicht nicht die beste Antwort. Wir verraten dir, wie du auf eine Absage lieber nicht reagieren solltest – und was du stattdessen tun kannst.
1. Du möchtest deinem Ansprechpartner zeigen, was gerade in dir vorgeht
Es ist dein gutes Recht, enttäuscht über die Absage zu sein, und es ist ebenfalls dein gutes Recht, diese Enttäuschung mitteilen zu wollen. Ein "Nein" ist nicht immer leicht zu akzeptieren, besonders wenn du dich richtig reingehängt, vielleicht sogar mehrmals geübt hast für dieses Vorstellungsgespräch. Und trotz aller Beteuerungen von Firmenseite bleibt doch manchmal der Zweifel hängen, vielleicht einfach nicht gut genug gewesen zu sein. Es ist in Ordnung, deine Enttäuschung irgendwo abladen zu wollen, doch deine Kontaktperson in dem Unternehmen ist nicht das richtige Ventil dafür. Denn wie auch immer du deine Enttäuschung formulierst – "Es hat mich sehr getroffen, den Job nicht bekommen zu haben", "Sie erkennen Können nicht mal, wenn es Ihnen ins Gesicht spränge", "Wenn Sie vor mir stünden, würde ich Sie solange schütteln, bis Sie zur Vernunft kämen", "Das war die schlechteste Entscheidung Ihres Lebens", "Sie Idiot!" –, möglicherweise wird es dir danach kurz besser gehen, zwei oder drei Minuten lang, auf lange Sicht ist es aber keine gute Idee. Es mag dir wie ein Klischee vorkommen, aber die Welt ist häufig eben doch kleiner, als du denkst – und vielleicht triffst du in drei, vier Jahren bei einem anderen Unternehmen nochmals auf diese Person. Und womöglich hast du dich mit einer unangemessenen E-Mail tief in ihrem Gedächtnis verankert.Was du stattdessen lieber tun solltest? Eine professionelle Antwort-E-Mail schreiben!
Also solltest du lieber keine Mail schreiben? Das ist in der Tat die bessere Variante als dir einen dicken Schnitzer zu erlauben oder patzig zu werden. Aber es gibt eine einfache Möglichkeit, die sogar noch besser ist: Nehme dir ein bisschen Zeit, bis du deinen Ärger verarbeitet hast, und setze dich erst dann an deine Antwort. So kannst du noch einmal dein Interesse zeigen, das du an der Stelle hattest (oder hast) und – in professionellen, nicht übertriebenen Worten – deine Enttäuschung darüber ausdrücken, dass es leider nicht geklappt hat. Bedanke dich für das tolle Vorstellungsgespräch und für die Einblicke, die du erhalten hast. Denn auch hier kann es durchaus sein, dass es dir später vor die Füße fällt – jedoch im besten Sinne.
2. Du willst unbedingt eine zweite Chance
Es ist nicht verkehrt, ein Unternehmen nicht gleich für immer auf den "Niemals wieder bewerben"-Stapel zu legen, wenn du einmal eine Absage kassiert hast. Vielleicht gibt es irgendwann eine Position, zu der dein Anforderungsprofil besser passt oder du hast in der Zwischenzeit Fähigkeiten und Erfahrungen gesammelt, die deine Chancen auf die nicht bekommene Stelle vergrößern. Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen Interesse zeigen und verzweifelt um eine zweite Chance zu bitten. Wenn du eine Absage bekommen hast, hast du erst einmal eine Absage bekommen. Es mag Tage geben, an denen es nicht so rund läuft und vielleicht war der Tag deines Vorstellungsgespräches ein solcher Tag. Das ist überaus ärgerlich, aber kein Grund, auf Knien – im übertragenen wie im wörtlichen Sinne – eine zweite Gelegenheit zu erbitten, bei der du diesmal wirklich zeigen kannst, was du zu bieten hast. Auch wenn du gleich nach weiteren möglichen freien Stellen fragst, hinterlässt das nicht unbedingt den allerbesten Eindruck.Was du stattdessen lieber tun solltest? Dir mit deiner Nachfrage Zeit lassen
Es ist nicht die Nachfrage als solche, es ist vielmehr die Verzweiflung, die dir zwischen den Zeilen deiner E-Mail anzumerken ist, die – salopp gesagt – nicht ganz so sexy wirkt. Lässt du dir hingegen Zeit, sieht das schon ganz anders aus. Du willst nicht den nächstbesten Job, um schnell in Arbeit zu kommen, sondern du hast das Unternehmen im Auge, weil das Vorstellungsgespräch für dich einen positiven Eindruck hinterlassen hat und du nun eine Möglichkeit siehst, es noch einmal versuchen zu können. Es ist nicht verkehrt, wenn du in der Zeit noch den einen oder anderen Zugewinn an Qualifikationen aufweisen kannst.
Sofern unter den Personalern, mit denen du das Gespräch hattest, einer war, der sichtlich von dir überzeugt war, solltest du auf jeden Fall mit ihm im Kontakt bleiben. Ihr müsst nicht jede Woche einen Kaffee zusammen trinken gehen oder euch jeden Abend eine gute Nacht wünschen, aber stelle sicher, dass du ihm gut in Erinnerung bleibst.
3. Du willst deinen Frust in den Sozialen Medien ablassen
Die Sozialen Medien haben durchaus ihre Vorteile und ihre Berechtigung im digitalen Zeitalter. Aber sie sind auch ein kleines Minenfeld und schneller als dir lieb ist, kannst du dir durch eine nicht durchdachte Äußerung die Zukunft verbauen oder wenigstens einige Steine in den Weg legen, die wegzuräumen gar nicht so einfach ist. Für Unternehmen ist es ein Leichtes, sich deine Profile anzuschauen und wenn du dich negativ über ein Unternehmen äußerst, das dir eine Absage geschickt hat, ist das nicht nur für dieses Unternehmen interessant. Es wirft kein gutes Licht auf dich und in der Firma wird man es sich zweimal überlegen, ob man dich zu einem Vorstellungsgespräch einladen möchte.Was du stattdessen lieber tun solltest? Triff dich direkt mit deinen Freunden!
Deinen Frust herunterschlucken musst du aber auch nicht. Es ist sogar gut, ihm ein bisschen Luft zu machen, vielleicht ein wenig vor dich hinzufluchen. Aber nicht so, dass es alle mitbekommen, inklusive potenzieller späterer Arbeitgeber. Deswegen triff dich lieber Angesicht von Angesicht mit einer guten Freundin oder einem guten Freund. Denn hier kannst du nicht nur Enttäuschung loswerden, ohne dass es das halbe Internet mitbekommt, du kriegst auch noch ein paar aufmunternde Worte – und wer weiß, vielleicht sogar einen guten Rat für dein nächstes Vorstellungsgespräch.
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