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Wie heißt es doch so schön: Wenn du liebst, was du tust, wirst du nie wieder in deinem Leben arbeiten. Schon mal gehört?

Ja, ich weiß, Optimismus ist wichtig – gerade am Arbeitsplatz. Aber seien wir doch mal realistisch: Wenn wir die Wahl hätten, zwischen einem Montagvormittag und einem Freitagnachmittag, welche Situation würde uns wohl glücklicher stimmen? Die Aussicht auf ein Feierabendbier und die Freiheit zu mindestens für 48 Stunden den Zeitplan selbst vorzugeben oder jene auf eine vollständige Woche voller Verpflichtungen, Deadlines und klingelnder Telefone. Nein, ich habe meinen Optimismus und auch meine Freude am Arbeiten nicht verloren, aber du musst zugeben, dass eben auch diese negativen Aspekte den Berufsalltag komplettieren. Traumjob hin oder her, es gibt hin und wieder schlechte Tage, manchmal sogar schlechte Wochen. Und gerade dann beschleicht einen so manches Mal ein beunruhigendes Gefühl: Hilfe, ich lebe nur noch für das Wochenende!

Jetzt mal im Ernst, wahrscheinlich war absolut jeder berufstätige Mensch (und die allermeisten Schüler - gerechtfertigt oder nicht) auf dieser Welt schon einmal an diesem Punkt, also keine Panik! Das ist noch kein Grund das Handtuch zu werfen und sich auf die Suche nach einem neuen Traumjob zu begeben. Denn beunruhigender Weise kann dir auch in einem neuen Job keiner garantieren, dass sich das Gefühl hier einstellen wird. Dennoch: Das permanente Auf-das-Wochenende-hinleben kann auch ein sehr deutliches Anzeichen dafür sein, dass dein Job dich unglücklich macht. Wer jeden Sonntag einen halben Nervenzusammenbruch erleidet, wenn er daran denkt, dass er morgen wieder zur Arbeit muss, sollte das nicht als Normalität auffassen.

Aber was ist normal und was nicht? Nachfolgend habe ich euch eine kleine Liste zusammengestellt, die euch Glücklichen und Unglücklichen helfen soll, euer Gefühl gegenüber dem Wochenende richtig einzuordnen.

Wann beginnt dein Wochenend-Countdown?


Der Bus fährt diese Woche eine Umleitung und du musst eine Stunde früher aufstehen, zwei deiner Kollegen sind im Urlaub und du arbeitest für drei und im Meeting am Dienstag wurdest du zu allem Überfluss auch noch von deinem Chef vor allen, die momentan nicht im Urlaub sind, angeschrien und bloßgestellt. Das war nicht deine Woche und da gibt es nichts zu beschönigen. So etwas passiert - auch in einem Job, der eigentlich dein Traumjob ist, oder zumindest in die Richtung geht. Nicht jede Woche ist super. Aber genauso normal wie ein paar schlechte Tage ist die kleine Stimme, die in solchen Wochen am Donnerstagnachmittag anfängt den Countdown zum Wochenende anzuzählen.


Wenn sich diese Stimme allerdings schon in den ersten Stunden der neubegonnenen Woche bemerkbar macht, solltest du aufhorchen. Wer unglücklich ist, nur weil Montag ist, wer gar Angst hat, den Arbeitsalltag zu beginnen, obwohl er noch gar nicht weiß, was so ansteht, der sollte aufhören dieses Unbehagen als selbstverständlich anzusehen, denn das ist es nicht.

Ein super Wochenende reicht nicht für ein erfülltes Leben


Jeder Arbeitsalltag, selbst in einem Job, den man liebt, kann manchmal frustrierend, ermüdend, hektisch oder unglaublich langweilig sein. Auf Wochenenden trifft das in der Regel nicht zu. Wochenenden machen mehr Spaß, als jeder Job auf dieser Welt und wir müssen uns nicht schuldig fühlen diese genießen und schätzen zu können. Warum auch? Wochenenden sind fantastisch und sollen zu einem glücklichen Leben beitragen.


Allerdings verbringt man ca. ein Drittel seiner Zeit am Arbeitsplatz – das ist ganz schön viel. Sich von Montag bis Freitag zu quälen und halb verdurstet im Freitags-Feierabend anzukommen, reicht für ein erfülltes Leben nicht aus – egal wie super deine Wochenenden sind. Wenn es dir so ergeht, hilft nur eins: Such‘ dir einen Job, der deine Stimmung nicht so runterzieht.

Das Sonntag-Abend-Gefühl


Nicht jedes Wochenende lässt uns zur Ruhe kommen. Auch unser privates Leben ist gefüllt mit stressigen Situationen: Familiendramen und Streit im Freundeskreis, unbezahlte Rechnungen und die Fenster wurden das ganze Jahr noch nicht geputzt. Wer unter der Woche keine Zeit findet diese größeren und kleineren Baustellen zu beseitigen, verlegt es auf das nächste Wochenende. Je nachdem, wie viel man sich auf das Wochenende gelegt hat, kann diese vermeintliche Auszeit hin und wieder stressiger werden, als die vorherige Arbeitswoche. Dass man in diesen Fällen den Montag nicht wie gewohnt mit regenerierter Energie angehen kann, ist klar. Abgesehen von diesen Ausnahmen, die je nach Leben mehr oder weniger häufig auftreten, sollte die 48-Stunden-Pause aber zumindest etwas dazu beitragen, dass du die kommende Woche mit Kraft und Motivation angehen kannst.


Doch wir alle kennen diese Leute (oder sind es gar selbst), die regelrechte Panik bekommen, wenn sich das Wochenende dem Ende zuneigt. Die ein tolles Wochenende im Kreis ihrer Freunde und Familie hatten, viel unternommen, toll gegessen und viel geschlafen haben – und dann kommt der Sonntag-Abend und all das ist wieder vergessen. Die Gedanken sind nun gerichtet auf das, was in der nächsten Woche ansteht. Sie sind unglücklich, fühlen sich krank und haben Angst. Das ist nicht normal und so muss sich auch niemand fühlen. Auch hier gilt: Der Job, den du derzeit machst, muss nicht dein letzter sein!

Wochenenden sind zum Genießen da


Du arbeitest hart und hast dir zwei Tage der Entspannung und des Nichts-Tuns redlich verdient. Diese Tage sind dafür vorgesehen, nicht an den Job zu denken. Wenn es dir so ergeht, ist alles in Ordnung.


Natürlich gibt es aber auch Jobs, in denen man nun einmal erreichbar sein muss – egal ob Montag oder Samstag ist. Aber das ganze Wochenende zu bangen, ob dich dein Chef anruft, sorgt dafür, dass du dich nicht richtig erholen kannst. Es fehlt an einer ausgeglichenen (Achtung Trend-Wort!) Work-Life-Balance. Wenn kein ausreichender Ausgleich geschaffen wird, kannst du die Woche über nicht dein volles Potenzial ausschöpfen (schlecht für deinen Chef) und wirst auf lange Sicht nicht glücklich werden (sehr schlecht für dich!), also horch' in dich hinein.



Manchmal ist es – so simpel es klingen mag – nicht ganz einfach einzuschätzen, wie es einem geht. Ein Tagebuch könnte da helfen oder auch ein wachsames Auge von Freunden oder Familie. Wenn man zurückblättert und sieht, dass dieses ungesunde Verhältnis zwischen privatem Glück und beruflichen Unglück schon länger besteht, oder ein ehrlicher Freund einem sagt, dass man dauerhaft über die gleichen Probleme klagt, fällt es einem in der Regel wie die sprichwörtlichen Schuppen von den Augen. Diese Erkenntnis sollte dir dann den Mut geben, dich nach neuen beruflichen Perspektiven umzusehen.

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