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9 Fehler, die du während deines ersten Jobs begehen kannst

Keine Sorge, jeder von uns hat sie wahrscheinlich schon gemacht
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Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, erfolgreiche Menschen seien erfolgreich, weil sie keine Fehler machen. Im Gegenteil, erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie Fehler machen. Denn jeder, wirklich jeder Mensch macht Fehler. Ausnahmslos. Es geht für dich also gar nicht darum, möglichst nie einen Fehler zu machen, ob nun im Job oder im Privatleben, es ist vielmehr die Frage, wie du mit ihnen umgehst. Denn aus Fehlern lernen ist einer der wichtigsten Fähigkeiten, die du dir aneignen kannst. Das unterscheidet erfolgreiche und nicht erfolgreiche Menschen voneinander. Während die einen den gleichen Fehler immer und immer wieder begehen, unfähig, für sich etwas daraus für sich mitzunehmen und an ihm zu wachsen, setzen sich erfolgreiche Menschen mit ihren Fehlern auseinander, reflektieren und analysieren sie.

Vor allem der Beginn deiner Karriere wird dir an manchen Tagen wie eine einzige, lange Fehlerzeit vorkommen und im schlimmsten Fall erhält deine Euphorie, mit der du aus dem Studium in die Arbeitswelt eingetreten bist, einen ziemlichen Dämpfer. Du zweifelst langsam daran, ob du überhaupt gut genug für den Job bist, denn dir passiert Fehler um Fehler. Und das ist vollkommen in Ordnung, denn wir alle haben die gleichen oder ähnliche Fehler schon vor dir gemacht. Das gilt natürlich auch für deine Kollegen. Es ist also gar nicht so schlimm, Fehler zu machen. Lass dich davon bloß nicht entmutigen, wichtig ist, was du aus ihnen machst.

Eine Liste der Fehler, die dir an deinem ersten Arbeitsplatz unterlaufen können, würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen, deswegen haben wir uns auf neun Beispiele beschränkt, die wir in unserem Team nur zu gut kennen:

1. Du stellst keine Fragen

Vielleicht hast du Angst, dumm zu wirken, vielleicht möchtest du dein Unwissen einfach nicht zur Schau stellen oder wie das Küken der Firma wirken. Also hältst du lieber den Mund, statt zu fragen. Aber niemand wird dich für nicht intelligent halten, nur weil du eine Frage stellst. Auch kluge und erfahrene Menschen stellen Fragen – und häufig nicht wenige. Denn es zeigt, dass du neugierig bist und daran interessiert, Neues zu erfahren und zu lernen. Manchmal bietet sich auch an, noch einmal nachzufragen, um z.B. sicherzugehen, eine Aufgabe richtig verstanden zu haben oder mögliche Missverständnisse auszuräumen.

2. Du entschuldigst dich immer, wenn du eine Frage hast

Aber auch wenn du deine Fragen stellst, kannst du dabei Fehler machen. Statt einfach zu fragen, leitest du sie jedes Mal ein mit "Es tut mir leid, dass ich frage …". Dabei gibt es keinen Grund, dich für deine Fragen zu entschuldigen. Wenn du deinem Gegenüber Wertschätzung gegenüber bringen möchtest, kannst du das natürlich gerne tun: "Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um meine Frage zu beantworten." Das klingt doch gleich viel positiver, oder?

3. Du denkst, du fragst zu viel

Nach Feierabend triffst du dich mit Freunden, aber richtig abschalten kannst du nicht, schließlich wollen sie alles über deinen neuen Job wissen und was du da so alles machst. Du rekapitulierst, was du am heutigen Tag eigentlich gemacht hast, aber das einzige, woran du dich erinnern kannst, ist, dass du den ganzen lieben Arbeitstag nur Fragen gestellt hast, selbst in der gemeinsamen Mittagspause hattest du noch zwei, drei Fragen. Wie müssen sich erst deine Kolleginnen und Kollegen fühlen? Wahrscheinlich sind sie inzwischen mehr Loch als Bauch. Mach dir keine Sorgen, denn neugierig zu sein ist eine gute Sache! Du zeigst, dass du zu hundert Prozent dabei bist und gewillt bist, schnell dazuzulernen. Und wenn deine Kolleginnen und Kollegen doch mal etwas genervt wirken, mach dir nichts draus – du hast immer noch die Möglichkeit, sie danach zu fragen, wie du alleine Antworten auf deine Fragen findest, indem sie dir z.B. sagen, wo du bestimmte Informationen findest.

4. Du schreibst jedem eine E-Mail

E-Mails sind in der heutigen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken, aber sie fressen auch unheimlich viel Zeit. Wenn du im Kontakt mit mehreren Leuten stehst, adressierst du immer auch an alle die E-Mail. Nicht immer ist das nötig, manchmal reicht es, wenn du gewisse Personen nur in Kenntnis setzt. Dein Chef möchte gerne über die Schritte deines Projektes auf dem Laufenden gehalten, du brauchst aber nicht für jeden Arbeitsschritt, den du mit deiner Projekt-Partnerin besprichst, das Ok deines Chefs. Wenn du ihn direkt ins Empfängerfeld setzt, inkludiert das den Wunsch einer Antwort. Setzt du ihn hingegen ins CC, bittest du ihn lediglich um Kenntnisnahme.

5. Du glaubst, auf jede Mail (sofort) antworten zu müssen

Wertschätzung ist etwas Wichtiges, keine Frage. Aber du musst nicht auf wirklich jede Mail antworten. Mails, die aus nichts weiter als einem "Vielen Dank" oder "Gern geschehen" bestehen, sind nett gemeint, aber nicht immer zielführend. Sie sind es vor allem dann nicht, wenn eigentlich eine größere Rückmeldung erwartet wird. Schickt dir beispielsweise ein Kollege einen Text zur Ansicht, musst du ihm nicht sofort ein "Danke" oder "Wird gemacht" zurückkommen lassen. Wenn du ihn durchgesehen hast, kannst du ihm antworten und gleich deine Anmerkungen mitschicken. Bevor du eine Mail schreibst, schau, was von dir erwartet wird und ob es nötig ist, sofort mit einem kleinen Einzeiler zu antworten. Meist ist es das nämlich nicht.

6. Du vergisst Namen

Das passiert und ist eigentlich keine große Sache – nicht jeder hat einen einfach zu merkenden Namen und selbst da kannst du immer mal durcheinanderkommen. Wenn du also darauf hingewiesen wirst, während eines Gesprächs beständig den falschen Namen zu sagen, ist es ganz einfach: Entschuldige dich kurz, bedanke dich für die Korrektur und mach da weiter, wo ihr gerade im Gespräch wart.

7. Du behauptest, mehr zu wissen, als du tust

Es ist keine Schande, wenn du zugibst, etwas nicht zu wissen. Du stehst sowieso noch ganz am Anfang deiner Karriere und selbst Kolleginnen und Kollegen, die doppelt so alt sind wie du, wissen längst nicht alles. Und das ist auch völlig in Ordnung. Es zeigt auch, dass du ehrlich bist und dich gut einschätzen kannst. Du gibst nicht vor, in einem Bereich Expertise zu besitzen, die du nicht hast.

8. Du unterbewertest die gewöhnlichen Aufgaben

Klar, nicht nur du hättest gerne völlig spannende und fancy Projekte, die du dir so viel Spaß machen, dass du abends fast schon mit Gewalt von deinem Arbeitsplatz gezogen werden musst. Doch viele Aufgaben sind nicht so spannend, sondern gewöhnliche Arbeit, die eben erfüllt werden muss und deine Miete bezahlt. Es spricht nichts dagegen, dass du besonders für aufregende brennst, aber dabei solltest du nicht übersehen, dass diese gewöhnlichen Aufgaben nicht nur deine Miete finanzieren, sondern Teil des großen Ganzen sind und ebenfalls eine Rolle spielen. Du solltest sie also nicht halbherzig angehen – gib auch hier dein Bestes, auch wenn sie auf den ersten Blick eher eintönig erscheinen.

9. Du sagst nichts, wenn deine Arbeit zu viel wird

Nicht immer ist dein Job leicht. Manchmal steht unglaublich viel an, du kommst nicht hinterher, musst vielleicht Überstunden machen und hast das Gefühl, an deine Grenzen zu stoßen. Dann gibt es wieder Tage, an denen du einen längeren Plausch mit den Kolleginnen und Kollegen halten kannst, ohne Angst haben zu müssen, den Aufgaben nicht mehr hinterherzukommen. Besonders zu Anfang ist dein Arbeitspensum schwer einzuschätzen und alle anderen kriegen ihres ja auch erfüllt, oder nicht?
Ob du noch etwas brauchst, bis du so schnell arbeiten kannst wie deine Kolleginnen und Kollegen oder ob dir zu viele Aufgaben übergeben werden, es ist wichtig zu kommunizieren, wenn du von Arbeit schier erschlagen wirst. Es ist in Ordnung, nein zu sagen. Wenn du ungern nein sagst, solltest du aber wenigstens mit deinen Vorgesetzten darüber sprechen, welche Aufgabe die höchste Priorität hat und welche du erst einmal nach hinten verschieben kannst. Mitteilen solltest du dich auf jeden Fall, denn vielleicht weiß keiner, dass du zu viel zu tun hast und überarbeitet bist, woran sich nichts ändert, wenn du nichts sagst.

Es ist in Ordnung, Fehler zu machen, vor allem jetzt, wo du noch jung und neu in deinem Job bist. Einer der größten Fehler, den du machen kannst, ist zu versuchen, deine Fehler zu verheimlichen, auch wenn es menschlich ist. Aber so wirst du nicht aus ihnen lernen. Also habe keine Angst, zu deinen Fehlern zu stehen. Nur so kannst du nach vorne blicken und an ihnen wachsen.

Tags: Erfolg + Arbeitgeber + Arbeitsplatz + Karriere machen

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