Inhaltsverzeichnis
- Warum Du eigene Fragen stellen solltest
- Welche Fragen solltest Du stellen?
- Welche Fragen solltest Du besser nicht stellen?
- So bereitest Du Dich optimal vor
- So wirkt Deine Fragetechnik souverän
- Beispiele für starke Fragen in der Praxis
- Fazit
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema „Fragen im Vorstellungsgespräch“

Ein Vorstellungsgespräch ist keine Einbahnstraße. Viele Bewerberinnen und Bewerber vergessen, dass sie nicht nur geprüft werden, sondern selbst auch prüfen dürfen – und sollten! Die richtige Auswahl des zukünftigen Arbeitgebers ist schließlich genauso entscheidend wie umgekehrt. In diesem Artikel erfährst Du, welche Fragen Du im Vorstellungsgespräch stellen kannst, warum das wichtig ist und wie Du dabei einen professionellen Eindruck hinterlässt.
Warum Du eigene Fragen stellen solltest
Vielleicht hast Du es schon erlebt: Am Ende des Gesprächs fragt die Personalerin oder der Personalchef: „Haben Sie noch Fragen?“ Und plötzlich wird es still. Dabei ist genau das Deine Chance! Eigene Fragen zeigen:
- Interesse und Vorbereitung
- Engagement und Neugierde
- Selbstbewusstsein und kritisches Denken
Welche Fragen solltest Du stellen?
Natürlich kommt es darauf an, für welche Position Du Dich bewirbst und in welchem Unternehmen. Aber es gibt einige Kategorien von Fragen, die immer funktionieren – und mit denen Du zeigst, dass Du mehr willst als „nur einen Job“.
1. Fragen zur Position
Diese Fragen zeigen, dass Du die Stelle wirklich verstanden hast – und mehr über den Arbeitsalltag wissen willst:
- Wie sieht ein typischer Arbeitstag in dieser Position aus?
- Welche konkreten Ziele sind in den ersten sechs Monaten zu erreichen?
- Gibt es bestimmte Projekte, an denen ich von Anfang an mitarbeiten würde?
- Wie groß ist das Team, in dem ich arbeiten würde?
2. Fragen zur Unternehmenskultur
Die Arbeitsatmosphäre ist mindestens so wichtig wie das Gehalt. Hier ein paar kluge Fragen:
- Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?
- Was schätzen Sie persönlich an der Arbeit hier?
- Wie wird mit Feedback umgegangen? Gibt es regelmäßige Feedbackgespräche?
- Wie fördern Sie Teamzusammenhalt und Motivation im Unternehmen?
3. Fragen zu Entwicklung und Weiterbildung
Ein Job ohne Perspektive ist selten erfüllend. Mit diesen Fragen zeigst Du, dass Du langfristig denkst:
- Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für diese Position?
- Wie sieht die typische Entwicklung innerhalb der Abteilung aus?
- Gibt es interne oder externe Schulungen?
- Unterstützen Sie berufsbegleitendes Lernen, z. B. durch Zeit oder Kostenübernahme?
4. Fragen zu Führung und Zusammenarbeit
Gerade bei Führungspositionen oder in Teams mit enger Zusammenarbeit ist dieser Bereich zentral:
- Wie ist der Führungsstil der direkten Vorgesetzten?
- Wie wird die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen organisiert?
- Gibt es regelmäßige Teammeetings oder Jour Fixes?
- Wie werden Entscheidungen getroffen – eher top-down oder im Team?
5. Fragen zu aktuellen Herausforderungen
Diese Fragen zeigen, dass Du strategisch denkst und bereits mitdenkst:
- Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Team oder im Unternehmen?
- Wie gehen Sie mit den Veränderungen in der Branche um?
- Welche Themen stehen aktuell ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste?
6. Fragen zum weiteren Bewerbungsprozess
Am Ende solltest Du unbedingt auch diese „organisatorischen“ Fragen stellen:
- Wie geht es nach diesem Gespräch weiter?
- Wann kann ich mit einer Rückmeldung rechnen?
- Gibt es noch weitere Gesprächsrunden oder ein Probearbeiten?
- Wird es einen Austausch mit dem zukünftigen Team geben?
Welche Fragen solltest Du besser nicht stellen?
Ebenso wichtig wie gute Fragen sind die, die Du besser vermeidest – vor allem im ersten Gespräch:
- Fragen nach Urlaub, Homeoffice oder Benefits – warte damit besser bis zum zweiten Gespräch.
- Fragen, die sich leicht auf der Website beantworten lassen – das zeigt schlechte Vorbereitung.
- Zu kritische Fragen über frühere negative Presse oder Mitarbeiterfluktuation – vorsichtig formulieren oder später platzieren.
- Fragen nach Gehalt – wenn es nicht ohnehin angesprochen wird, bring das Thema frühestens am Ende sachlich ins Gespräch.
So bereitest Du Dich optimal vor
Die besten Fragen bringen nichts, wenn sie gestellt werden wie ein abgelesener Fragenkatalog. Bereite Dich deshalb gut vor:
- Lies die Stellenanzeige genau. Überlege Dir zu jedem Punkt mindestens eine Rückfrage.
- Informiere Dich über das Unternehmen. Website, Presse, Social Media – je mehr Du weißt, desto gezielter kannst Du fragen.
- Schreib Dir Deine Fragen auf. Ein kleiner Notizblock im Gespräch wirkt nicht unprofessionell – im Gegenteil!
- Höre im Gespräch genau zu. Oft ergeben sich neue Fragen aus dem, was gesagt wird.
- Stelle maximal 3–5 gute Fragen. Qualität vor Quantität – achte auf die Gesprächsdauer.
So wirkt Deine Fragetechnik souverän
- Stelle offene Fragen statt Ja-/Nein-Fragen. So förderst Du echte Gespräche.
- Achte auf einen freundlichen Tonfall – neugierig, nicht kritisch.
- Nutze aktive Sprache: „Mich interessiert…“, „Ich frage mich…“, „Wie wird bei Ihnen…?“
- Zeige echtes Interesse an der Antwort – notiere Dir ggf. etwas oder hake nach.
Beispiele für starke Fragen in der Praxis
„Mich interessiert, wie mein Beitrag konkret gemessen wird – gibt es klare KPIs oder Zielvereinbarungen?“
„Wie läuft die Einarbeitung neuer Mitarbeitender bei Ihnen ab?“
„Was war für Sie persönlich der Grund, sich für dieses Unternehmen zu entscheiden?“
„Gibt es bestimmte Werte, die das Unternehmen besonders lebt – und wie zeigt sich das im Alltag?“
Fazit
Fragen zu stellen ist kein „Nice to have“ – es ist Deine Chance, aktiv Einfluss auf das Gespräch zu nehmen. Mit guten Fragen zeigst Du, dass Du mehr willst als irgendeinen Job. Du willst verstehen, bewerten, mitgestalten – und genau das macht Dich zu einem wertvollen Kandidaten.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema „Fragen im Vorstellungsgespräch“
Soll ich mir meine Fragen aufschreiben und mitbringen?
Ja! Das zeigt Vorbereitung und Interesse. Ein kleiner Block mit 4–5 Fragen wirkt professionell.
Was, wenn alle meine Fragen schon beantwortet wurden?
Dann sag das ruhig und ehrlich – z. B.: „Vielen Dank, Sie haben tatsächlich schon alle meine Fragen beantwortet. Ich freue mich sehr über das Gespräch.“
Wann ist der richtige Zeitpunkt für meine Fragen?
In der Regel am Ende des Gesprächs. Wenn sich im Gesprächsverlauf eine passende Gelegenheit ergibt, kannst Du auch zwischendurch fragen.
Kann ich auch kritische Fragen stellen, z. B. zur Fluktuation?
Grundsätzlich ja – aber achte auf die Formulierung. Frag lieber neugierig als konfrontativ.
Wie viele Fragen sollte ich stellen?
3–5 gute Fragen sind ideal. Übertreibe es nicht, sonst wirkt es wie ein Verhör.
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