| Finn Brinkmann
Was du nach einem Vorstellungsgespräch tun solltest
Eine kleine Liste deiner nächsten Schritte
Hast du das (finale) Vorstellungsgespräch hinter dich gebracht, hast du das größte Hindernis gemeistert, allerdings noch nicht den gesamten Bewerbungsprozess. Sicherlich kannst du dich nun zurücklehnen und darauf warten, dass sich das Unternehmen bei dir meldet und dir den gewünschten Job anbietet. Es mag dir vielleicht nicht so wichtig vorkommen, im Nachhinein noch weiter Zeit zu investieren, schließlich kommt es ja vor allem darauf an, bis hierhin deine Hausarbeiten gemacht zu haben – denn sonst ist jeglicher Einsatz nun wohl auch zu spät. Nur weil du es dir gemütlich machst, bedeutet es nicht gleich, dass dieses Angebot ausbleibt. Aber dennoch kann die "Post-Vorstellungsgesprächsphase" noch Einfluss nehmen und vielleicht sogar entscheidend sein – insbesondere, wenn die Entscheidung zwischen zwei Kandidaten eine denkbar knappe ist. Warum also Däumchen drehen, wenn du mit einigen wenigen Schritten die Entscheidung zu deinen Gunsten ausgehen lassen kannst?
Darum haben wir für dich ein paar Schritte, eine kleine Checkliste sozusagen, zusammengetragen, die du nach deinem Vorstellungsgespräch erledigen solltest, um den fabelhaften Eindruck, den du bestimmt gemacht hast, noch zu verfestigen.
1. Fülle deinen Energiehaushalt wieder auf
Dieser Punkt mag dich im ersten Moment etwas verwundern, hat er doch nicht wirklich Einfluss darauf, ob das Unternehmen dich nun einstellen möchte oder nicht. Das stimmt. Deswegen wird er von vielen auch häufig vergessen. Es geht dabei um dich. Wahrscheinlich bist du früh aufgestanden, womöglich war die Anreisestrecke recht lang und natürlich hast du gerade ein anstrengendes Vorstellungsgespräch hinter dir, das deine völlige Konzentration erforderte. Und die Wahrscheinlichkeit, dass du dir bis zu dem Moment, als du aus dem Eingangsbereich der Firma wieder nach draußen trittst, große Gedanken über Nahrungsaufnahme gemacht hast, ist auch nicht so hoch.Nimm dir also deine wohlverdiente Pause und füll deine Energiereserven mit einem kleinen (oder größeren) Happen wieder auf. Selbst wenn du dich nicht allzu hungrig fühlst, solltest du eine Kleinigkeit zu dir nehmen – und sei es nur als Belohnung für deine Arbeit.
2. Notiere dir alles Wichtige, das im Vorstellungsgespräch besprochen wurde
Auch wenn du jetzt vielleicht schon eine kleine Dankesmail zum Nachfassen verfassen möchtest, musst du dich noch ein wenig gedulden. Dieser Schritt kommt später. So frisch nach dem Gespräch solltest du die Gelegenheit ergreifen und die wichtigsten Punkte und Themen, die besprochen wurden, für dich aufschreiben. Das ist auch elementar für deine Dankesmail. Ein "Vielen Dank für das nette Gespräch. Mit freundlichen Grüßen" ist zwar nett gemeint, aber ins Gedächtnis der Personalabteilung wirst du dich damit vermutlich nicht einbrennen. Anders sieht es aus, wenn du auf einen bestimmten Teil des Gesprächs Bezug nehmen kannst.3. Schreibe dir einen Grund auf, weshalb du dich über diese Gelegenheit freust
Bevor du dich endlich an die Dankesmail machst, solltest du dir noch etwas Zeit nehmen und dich fragen, warum du den Job gerne machen möchtest und dich auf diese Gelegenheit freust. Wolltest du schon immer für diese Firma arbeiten? Ist sie der Karriereeinstieg, den du gesucht hast? Manchmal dauert es etwas, bis du ein Jobangebot bekommst und du bist geneigt, es anzunehmen, um nicht länger suchen zu müssen. Solltest du feststellen, dass du auf deine Fragen keine Antwort findest, überlege dir gut, ob du überhaupt in dieser Firma anfangen möchtest. Vielleicht ist dein Traumjob nur einen Katzensprung entfernt und wartet bereits beim nächsten Mal auf dich. Aber es geht bei diesem Punkt weniger darum, ob du überhaupt möchtest, sondern um das Warum: So definierst du nicht nur für dich klar deine Begeisterung, du kannst sie so auch in deiner Nachfassmail auf den Punkt bringen.4. Schicke eine Nachfassmail
Jetzt, wo du dir einige Gedanken gemacht hast, kannst du dich in Ruhe an deine Nachfassmail setzen, um den Personalern ein paar Worte des Dankes zukommen zu lassen und den guten Eindruck, den du bis dato gemacht hast, zu bestätigen. Dafür solltest du dich nicht hinter Floskeln verstecken, sondern sei konkret und beziehe dich auf das Gespräch. Halte dich dabei aber dennoch kurz. Mehr Tipps findest du hier. Länger als eine Viertelstunde sollte das Erarbeiten des Schreibens nicht dauern.5. Nachhaken, wenn länger keine Antwort kam
Trotz eines tollen Vorstellungsgespräches und einer durchdachten Nachfassmail kann es manchmal sein, dass du mehrere Wochen lang einfach keine Antwort erhältst. Leider gibt es einige Unternehmen, die sich nach einem Vorstellungsgespräch nie wieder melden, doch die allermeisten lassen dich nicht absichtlich warten und es kann mehrerlei Gründe geben, weshalb du dich etwas gedulden musst – sei es, dass sich mehr Kandidaten als gedacht beworben haben, eine der entscheidenden Personen im Urlaub ist usw. Aber natürlich bist du nach einer bestimmten Zeit auch neugierig, wie die Entscheidung ausgefallen ist, und du musst, auch wenn keine böse Absicht dahintersteckt, kein halbes Jahr die Füße stillhalten, bis sich die Firma vielleicht doch endlich meldet. Melden solltest du dich erst nach ein, zwei Wochen nach dem Vorstellungsgespräch (sofern keine Frist für die Rückmeldung besprochen wurde), sonst wirkst du schnell aufdringlich. Statt einer E-Mail sollte das Telefon für dich als Medium erste Wahl sein. Bereite dich gut auf das Gespräch vor, sei freundlich, zeige Verständnis und verzichte auf Vorwürfe – es ist normal, wenn es einmal etwas länger dauert. Und mach keinen Druck à la "Ich habe auch noch andere Angebote". Das stärkt deine Verhandlungsposition nicht, im Gegenteil. Bleib ungezwungen und höflich. Und zu guter Letzt: Du wirst bei deiner Nachfrage nicht aus dem Stehgreif eine Jobzusage oder ähnliches bekommen – dafür ist dein Anruf zu spontan. Was du aber bekommen kannst: Eine Ansage, wann ungefähr du mit einer Entscheidung rechnen oder wann du wieder nachfragen kannst.Auch interessant
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