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Das Studium hast du erfolgreich beendet, der erste Job ist in der Tasche: Ein vielversprechendes Szenario, bei dem du jedoch noch mehr beachten musst als die Arbeit an sich. Speziell die Steuer wird sicher nicht dein Lieblingsthema sein. Doch gerade deswegen solltest du dich damit auseinandersetzen.

Steuererklärung für Arbeitnehmer: nicht allzu komplex, aber umfangreich



Das gilt besonders für Direkteinsteiger, die zuvor noch keinen Kontakt zur Arbeitswelt hatten. Und zur damit verbundenen Finanzwelt mitsamt dem zentralen Thema namens Steuer. Im Idealfall entscheidest du dich bereits vor dem Start in die Arbeitswelt, ob du deine Steuererklärung eigenhändig oder durch einen Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein anfertigen lassen möchtest. Gerade als Arbeitnehmer ist es kein Ding der Unmöglichkeit, das Steuerformular selbst auszufüllen – dennoch wird ein wenig Grundwissen benötigt.


Denn bei der Steuer steckt der Teufel im Detail. Bei der ersten Steuererklärung wirst du mit Fragen wie diesen konfrontiert:


  • Wie weit ist dein Arbeitsplatz von deiner Wohnung entfernt? Dank der Pendlerpauschale kannst du womöglich eine Menge Geld sparen.

  • Wie verhält es sich mit den Werbungskosten?

  • Welche weiteren Kosten kannst du absetzen? Ob Arbeitskleidung, Technik-Equipment oder Büromaterial, du musst jeden Posten glaubhaft begründen.

  • Liegt dein Arbeitsplatz in einem anderen Land als dein Wohnort? Für Grenzgänger gelten nämlich eigene Steuergesetze.

Besonders bei der ersten Steuererklärung erwartet dich also viel Arbeit. Mit den Jahren kommt eine gewisse Routine dazu, doch selbst dann kannst du nicht sicher wissen, ob du wirklich die maximale Steuerersparnis abgeschöpft hast. Oft ist das nämlich nicht der Fall, wie du hier lesen kannst. Mehr als 90 Prozent aller steuerpflichtigen Deutschen erhalten eine Steuerrückzahlung; diese liegt bei durchschnittlich 823 Euro pro Kopf. Das klingt nach viel Geld, viel wichtiger ist allerdings die Frage, ob du nicht deutlich mehr hättest haben können.


Nicht zuletzt aus diesem Grund beauftragen viele Arbeitnehmer einen Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein: Dieser soll nicht nur die unliebsame Arbeit erledigen, sondern dabei auch bestmögliche Resultate erzielen.



Die Vorteile professioneller Steuerberatung: inhaltlich, finanziell und organisatorisch



Entscheidest du dich für einen Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein, musst du dich nicht mit diesen Dingen beschäftigen. Der Steuer-Experte benötigt lediglich deine Lohnsteuerbescheinigung und berät dich, welche weiteren Kosten du ihm vorlegen kannst, um die Steuer zu mindern. Ein weiterer Vorteil ist die verlängerte Frist: Mit Steuer-Experten wird deine Steuererklärung erst am 31. Dezember des Folgejahres fällig – ohne Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein bereits am 31. Mai. Kommst du dieser Pflicht nicht nach, könnte es in absehbarer Zeit für dich finanziell ungemütlich werden. Ab nächstem Jahr verlängert sich die Frist allerdings sogar auf den 31.07., wenn man ohne Hilfe seine Steuererklärung abgibt.


Mit einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein existiert dieses Risiko nicht. Der Nachteil ist, dass die Steuer-Experten nicht umsonst arbeiten. Die Kosten halten sich allerdings in Grenzen und sind abhängig vom Bruttolohn. Und: Die Kosten für den Steuerberater darfst du im folgenden Jahr steuerlich geltend machen. Die tatsächlichen Kosten werden also noch reduziert. Für einen Lohnsteuerhilfeverein gilt das natürlich ebenfalls.



Wichtiger Aspekt: Welcher Finanztyp bist du?



Die Entscheidung für oder gegen professionelle Unterstützung liegt also ganz bei dir. Ein weiteres Entscheidungskriterium könnte sein, wie hoch deine Affinität zu Finanzen ist. Das hängt alleine von der Persönlichkeit ab. Wer schon im Studium gut mit Geld umgehen konnte, ist auch bei Steuerthemen klar im Vorteil. Doch nicht alle Menschen können (oder wollen) sich mit Geld beschäftigen. Wer sich lieber auf das Wesentliche konzentriert, nämlich auf den Job und das Leben nach Feierabend, der ist mit einer Beratung wortwörtlich gut beraten.



Bild: © istock.com/AndreyPopov

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