| Moritz Dressel
3 Grundprinzipien für den erfolgreichen Berufseinstieg
Hauruck-Aktionen greifen zu kurz, stetiges Handeln ist der Schlüssel

Der Karrierestart kann hart und ungerecht sein. In vielen Gesprächen mit Berufseinsteigern kommt häufig eine gewisse Frustration zum Ausdruck. Anders als erhofft (oder vielleicht sogar erwartet), können viele, die frisch von der Uni kommen, nicht vom ersten Tag an signifikant “liefern”. Natürlich sprüht man zu Beginn vor Ideen und ist voller Tatendrang. Das Problem liegt jedoch darin, dass Wahrnehmung und Wirklichkeit hinsichtlich dessen, was man selbst als Einsteiger in einem Unternehmen leisten kann, oft deutlich auseinanderliegen.
Für die meisten Unternehmen ist dies Normalität. Dass jeder Berufsanfänger einen gewissen Lernprozess durchlaufen muss, wird vorausgesetzt. Für den Betroffenen kann es aber eine große Herausforderung sein, festzustellen, dass man in den Augen der anderen schlicht "noch nicht so weit" ist, dass man erstmal etwas weiterlernen müsste. Hatte man nicht gerade das Thema Bildung mit dem Abschluss in der Tasche hinter sich gelassen?
Mit mangelhafter Einschätzung seitens höherrangiger Kollegen hat das allerdings nichts zu tun. Betrachtet man einmal den Nutzen, den ein Unternehmen von seinen Mitarbeitern in wissensintensiven Berufen ziehen kann, wird deutlich: Ein Berufseinsteiger steht noch ganz am Anfang des Lernprozesses. Und viele Dinge brauchen einfach Zeit.
Die meisten Berufseinsteiger verfügen in der Regel nur über wenig praktische Erfahrung. Sicher hast auch du das eine oder andere Praktikum hinter dir, vielleicht auch erste Berufserfahrung sammeln können. Doch ein wirklich elementarer Mehrwert für ein Unternehmen ist das meistens nicht. Das Onboarding fällt vielleicht leichter. Aber das war es dann auch. Dies zu akzeptieren und entsprechend wissbegierig und offen die Arbeit anzugehen sind hier der Schlüssel zum Erfolg.
Ganz ähnlich sieht es mit den technischen Kompetenzen aus. Du bringst sicher gewisse Kenntnisse aus dem Studium oder der Ausbildung mit. Aber der richtige Lernprozess setzt in aller Regel erst mit dem Berufsstart ein. Fachliches Wissen und spezifische, für die tägliche Arbeit notwendige Fähigkeiten müssen erst aufgebaut werden. Aber auch hier gilt: Das passiert nicht über Nacht. Du brauchst Geduld.
Allerdings ist man nicht völlig auf glückliche Fügungen und das Heilmittel der Zeit angewiesen. Wie kannst du stattdessen möglichst schnell aktiven Mehrwert liefern, auch wenn du noch ganz am Anfang deiner Karriere stehst?
Für mich gibt es hier drei Grundprinzipien, die es dir ermöglichen, zeitnah Abhilfe zu schaffen. Wenn du diese Prinzipien tagtäglich beherzigst, bist du definitiv auf dem richtigen Weg.
Entdecke immer Neues
Setze dich ständig neuen Einflüssen und Erfahrungen aus. Probiere dich aus auf Feldern, die dir bislang völlig fremd waren. Tauchen? Fallschirmspringen? Lachyoga? Erweitere deinen Horizont als sei es dein Job. Wahrscheinlich wird es in den meisten Fällen bei einer einzigen Episode bleiben. Aber in jedem Fall wirst du dabei etwas lernen können; über die Sache als solche, über dich, über andere Menschen. Außerdem schaffst du dir so ein großes Portfolio an Themen, die im Gespräch mit anderen immer wieder von Nutzen sein können, sei es bei der Kundeninteraktion oder schlicht beim Netzwerken.Suche Herausforderungen
Oft richten wir uns in unserer Komfortzone ein. Man wird über die Jahre schlicht gemütlich und akzeptiert, dass einem manche Aktivitäten schlicht nicht liegen. Allerdings ist das zu kurz gedacht. Denn wenn wir uns auf dem Erreichten ausruhen, dann führt das zu Stillstand. Stattdessen handle nach dem Prinzip, “Wenn du glaubst, du kannst etwas nicht, dann mach’ es”. Mache das zu deinem Mantra. Wann immer du das Gefühl hast, irgendetwas sei zu groß, aufregend, schwierig oder komplex, dann mach unbedingt den nächsten Schritt und gehe das Thema proaktiv an. Denn du kannst nicht verlieren. Sollte es gut laufen, super! Wenn es etwas weniger gut läuft, dann weißt du immerhin was du beim nächsten Mal besser machen kannst.Erfinde das Rad niemals neu
Fortschritt basiert immer auf den vorangegangenen Entwicklungen. Das heißt aber auch, dass wir unbedingt von anderen lernen müssen—und das ist nicht einfach eine Floskel. Wer lieber “selbst die Erfahrung machen” und auf dem Weg dorthin aus Fehler lernen will, verschwendet wertvolle Zeit. Stattdessen solltest du alle Kraft darauf verwenden, von denen zu lernen, die bereits dort sind, wo du hinmöchtest. Besorge dir einen erfahrenen Mentor in deinem Gebiet, lies Biografien von Menschen, die dich begeistern. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Vermeide es lediglich, dass Stolz oder Schüchternheit als Bremsen deiner Entwicklung dienen. Lerne von anderen.Das sind meine fundamentalen Erfolgsprinzipien, die Basics sozusagen, die insbesondere beim Karrierestart helfen.
Man kann nichts erzwingen. Viele Aspekte, wie beispielsweise Erfahrung, brauchen Zeit. Aber du kannst die Grundlagen dafür legen, damit sich der Prozess nicht ewig hinzieht und du schon bald zu einer herausragenden Kraft in deinem Geschäftsbereich wachsen kannst.
Nun ist es an dir: Wo hast du heute bereits über den Tellerrand geschaut? In welchem Bereich hast du (wenn auch nur kurz) heute deine Komfortzone verlassen? Was konntest du heute von anderen lernen?
Autorenkurzbiografie:
Moritz Dressel ist Berater im Bereich Mergers & Acquisitions (M&A) mit Schwerpunkt Integrationen und Strategische Allianzen. Dabei unterstützte er die erfolgreiche Umsetzung von Firmenfusionen und -ausgliederungen in den Industrien Maschinenbau, Pharma, Biotechnologie und Energie. Dressel ist darüberhinaus Autor der Karriereratgeber The Aspiring Advisor für angehende Unternehmensberater und Got the Job... Now What? für Berufseinsteiger in Grossunternehmen.
Interessierten Lesern steht er auf seinem Blog oder via Twitter @MoritzDressel zu Verfügung.
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