Solltest du in deinem Lebenslauf lügen?
Es kann verlockend sein, im Lebenslauf zu schummeln, besonders wenn du schon viele Bewerbungen verschickt hast und einfach keine Vorstellungsgespräche erhältst. Man wird entmutigt, gestresst und wahrscheinlich auch ein wenig verärgert.
Allerdings sind wir der Meinung, dass es SELTEN sinnvoll ist, im Lebenslauf zu lügen. Es können viele negative Konsequenzen entstehen, wenn du Arbeitgebern gegenüber unehrlich bist.
10 negative Konsequenzen, wenn du in deinem Lebenslauf lügst
1. Aufgeblasene Jobbezeichnungen klingen oft unglaubwürdig
Ein aktueller Trend unter Jobsuchenden ist es, ihre Berufsbezeichnungen zu verschönern. Der Grundgedanke dahinter ist, dass Bewerber befürchten, ihre aktuellen Jobtitel könnten zu banal oder unspektakulär sein, um das Interesse eines Personalverantwortlichen zu wecken. Daher modifizieren sie diese Titel, um sie bedeutender klingen zu lassen.
Zum Beispiel könnte ein Barkeeper in einem Restaurant seine Tätigkeit als "Mixologe" bezeichnen. Ein Reddit-Nutzer, der in einem Theater Stühle reparierte, gab an, dass er seine Jobbezeichnung als "Vorsitzender des Theaterdepartments" wählte. Das ist zwar ein extremes Beispiel, es gibt jedoch zahlreiche weitere, und viele von ihnen klingen für erfahrene Personalverantwortliche unglaubwürdig. Um keinen Verdacht zu erregen, solltest du bei deinen vergangenen Jobbezeichnungen bei der Wahrheit bleiben.
2. Deine Referenzen können deine Geschichte entlarven
Aufgeblasene Jobbezeichnungen, ausgeschmückte Aufgabenlisten und ungenaue Einstellungsdaten könnten auf den ersten Blick als Vorteil für deine Bewerbungschancen erscheinen. Denke jedoch daran, dass Arbeitgeber Referenzen anrufen. Und selbst wenn du einen alten Vorgesetzten nicht auflistest, ist es sehr wahrscheinlich, dass dein ehemaliger Arbeitgeber trotzdem einen Anruf erhält.
Arbeitgeber überprüfen gerne die Angaben im Lebenslauf ihrer in der engeren Auswahl stehenden Kandidaten. Dazu kann auch ein Anruf in der Personalabteilung eines Unternehmens gehören, bei dem du früher gearbeitet hast. Personalsachbearbeiter geben normalerweise nicht allzu viele Informationen über ehemalige Mitarbeiter preis, aber sie werden wichtige Informationen wie Jobbezeichnungen, Verantwortlichkeiten und Einstellungsdaten bestätigen oder dementieren.
Mit anderen Worten: Diese Personen können sehr schnell Lücken in jeder Geschichte aufdecken, die du in deinem Ihrem Lebenslauf zu erfinden versuchst.
3. Überprüfungen können falsche Qualifikationen wie Abschlüsse oder Zertifikate aufdecken
Anrufe bei früheren Arbeitgebern und Referenzen sind nicht die einzigen Überprüfungen, die Arbeitgeber durchführen. Die meisten von ihnen werden zumindest Hochschulabschlüsse und berufliche Lizenzen oder Zertifikate überprüfen. Viele Arbeitgeber führen einen Hintergrundcheck durch. Wenn du über Informationen in deinem Lebenslauf lügst, musst du damit rechnen, entlarvt zu werden.
4. Das Vorgeben einer falschen Zertifizierung könnte als Betrug gewertet werden
Ja, Lügen im Lebenslauf kommen häufig vor. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie in den Augen des Gesetzes harmlos oder akzeptabel sind. Betrügerische Angaben im Lebenslauf sind ein sehr ernstes Problem und obwohl die Gesetze zum Thema von Land zu Land variieren, ist das Fazit, dass du in große Schwierigkeiten geraten kannst, wenn du in deinem Lebenslauf lügst.
5. Arbeitgeber stellen ungern Lügner ein
Versetz dich in die Lage eines Arbeitgebers. Du versuchst, eine offene Position zu besetzen und möchtest jemanden einstellen, auf den du dich verlassen kannst.
Würdest du eher jemanden einstellen, dessen Berufserfahrung begrenzt ist, der aber intelligent, leidenschaftlich und freundlich erscheint? Oder würdest du eher jemanden bevorzugen, der vorsätzlich seine Erfolge falsch darstellt und dir ins Gesicht lügt? Zu 100 % werden Arbeitgeber die erste Option wählen, also riskier nicht, als Lügner abgestempelt zu werden.
Wenn du also irgendetwas amchst, das auch nur den geringsten Verdacht erweckt, könnte dies deine Chance auf eine Einstellung zunichte machen. Selbst wenn du auf Papier der am besten qualifizierte Kandidat bist.
6. Selbst wenn du “damit durchkommst", kannst du in der Zukunft noch entlarvt werden
Angenommen, all die Lügen, die du in deinem Lebenslauf verbreitet hast, zahlen sich aus und ein Arbeitgeber ist von dir angetan und beschließt, dich einzustellen. Du hast in deinem Lebenslauf geschwindelt und wurdest nicht erwischt. Selbst wenn du mit Unaufrichtigkeit im Lebenslauf durchkommst, kannst du immer in der Zukunft noch enttarnt werden.
Vielleicht wird dein Arbeitgeber es am ersten Tag herausfinden, wenn du eine Software nicht bedienen kannst, von der du behauptet hast, sie in der Vergangenheit genutzt zu haben. Oder vielleicht wird die Entdeckung erst in 20 Jahren erfolgen, nachdem du innerhalb des Unternehmens aufgestiegen bist. In beiden Fällen bist du niemals wirklich "sicher".
7. Deine Lüge kann deine zukünftigen Beschäftigungschancen ruinieren
Betrachten wir einen Fachmann, der zu Beginn tatsächlich mit Unaufrichtigkeit im Lebenslauf durchkam. Im Jahr 2006 musste der CEO von RadioShack, David Edmondson, von seinem Posten zurücktreten, nachdem das Unternehmen herausfand, dass er in der Vergangenheit in seinem Lebenslauf gelogen hatte. Edmondson hatte behauptet, zwei Hochschulabschlüsse zu besitzen, obwohl er in Wirklichkeit keinen hatte. Der Vorfall machte Schlagzeilen und ruinierte seinen Ruf.
8. Du könntest dich unterqualifiziert und überfordert fühlen
Es ist eine gute Idee, deinen Lebenslauf an die Stellenbeschreibung anzupassen. Die Qualifikationen und Fähigkeiten aus der Stellenbeschreibung zu kopieren und in deinen Lebenslauf einzufügen, auch wenn du diese nicht besitzt, ist jedoch eher eine schlechte Idee.
Du willst keinen Job, für den du nicht qualifiziert bist. Du würdest dich ratlos, untauglich und gestresst fühlen, und deine Vorgesetzten würden es bemerken. Anstatt zu versuchen, jemand zu sein, der du nicht bist, identifiziere deine besten Eigenschaften und am meisten vermarktbaren Fähigkeiten und suche einen Job, bei dem du wirklich gut sein wirst.
9. All deine Lügen konsequent aufrechtzuerhalten ist schwieriger, als es klingt
Die Wahrheit zu sagen ist so viel einfacher als zu lügen. Du musst dir keine Sorgen machen, dir selbst zu widersprechen oder versehentlich etwas zu sagen, das dein ganzes Kartenhaus zum Einsturz bringt. Es ist schwierig, während eines Bewerbungsgesprächs all deine Lügen im Kopf zu behalten.
Wie wirst du in einem Vorstellungsgespräch über einen Job sprechen, den du nie hattest? Das Schlimmste daran ist, dass es, wenn du den Job bekommst, nur noch schwieriger wird, dein Geheimnis zu bewahren. Je mehr Lügen sich häufen, desto schwieriger wird es, sie auseinanderzuhalten. Erspar dir den Ärger und sage die Wahrheit.
10. Arbeitgeber wissen, wie sie nach Lügen in deinem Lebenslauf suchen müssen
Laut einer Umfrage von CareerGuide24 aus dem Jahr 2014 haben 58 % der Arbeitgeber eine Lüge im Lebenslauf eines Bewerbers entdeckt. Personalleiter rechnen damit, dass es Unwahrheiten in Lebensläufen gibt. Viele von ihnen wissen auch, wie sie die Anzeichen dafür erkennen können.
Mit anderen Worten: Erwarte nicht einfach, dass dein Einstellungsmanager jedes Wort, das du in deinem Lebenslauf schreibst, als Wahrheit ansieht.
Jetzt, wo du weißt, was passiert, wenn du in deinem Lebenslauf lügst, kannst du selbst entscheiden, ob es das wert ist. Jede Situation ist anders, und die gelegentliche Notlüge in einem Lebenslauf ist etwas, was viele Jobsuchende versuchen. Die meisten Jobsuchenden sind besser dran, wenn sie in ihrem Lebenslauf einfach die Wahrheit sagen.
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