
Kreativität – viele sehen sie als wichtigste Ressource und Währung der Zukunft. Innovativ muss ein Unternehmen sein, sonst sinkt es schneller als die Titanic. Und doch ranken sich weiterhin viele Missverständnisse um dieses kostbare Gut. Beispielsweise die Ansicht, kreative Prozesse seien ruckzuck in fünf Minuten erledigt. Ob du nun Texte schreibst, Websites gestaltest oder als Grafiker arbeitest, sicherlich hast du das fehlende Verständnis, dass ein Auftrag nicht mal eben so nebenbei erledigt werden wird, sowohl bei Chefs und Kunden als auch im privaten Umfeld schon mehrmals erlebt. Und auch die Legende, kreative Menschen lebten von Luft und Liebe, weswegen sie nicht anständig bezahlt werden und mit einem Appel und einem Ei rundum zufrieden sein müssten, hält sich hartnäckig. Doch selbst eine Bezahlung hält mancher Kunde für unangebracht – schließlich sorge der Auftrag doch für Bekanntheit, wäre das nicht sowieso viel besser als schnöder Mammon?
Ein weiteres Missverständnis ist, dass eine kreative Idee Ursprung, Entwicklung und Fertigstellung nur einem Kopf entspringe dürfe. Der einsame Künstler in seinem winzigen Dachgeschosszimmer, der, die Pfeife dabei nachdenklich in der Hand, innerhalb von fünf Minuten einen Geniestreich aufs Papier bringt und bis zur Vollendung seines Werkes nicht den kleinsten Einfluss duldet. Nun ist diese Vorstellung selbst bei Schriftstellern oder Komponisten überholt, die an ihrem Roman oder einer Symphonie schreiben, in einem Unternehmen, in dem häufig verschiedene Menschen an einem Projekt arbeiten, ist es das noch umso mehr.
Wir verraten dir, warum du nicht als einsamer Ideen-Wolf durchs Büro streifen, sondern warum du deine Einfälle mit deinen Kollegen teilen solltest.
1. Dein Team wird offener für Veränderungen
Ideen verheißen nicht selten Veränderung und Menschen neigen dazu, Gewohnheitstiere zu sein und sich ungern mit Umstellungen auseinanderzusetzen. „Das haben wir schon immer so gemacht“, „Das ist eben so“, „Das hat noch nie funktioniert“, „Das haben wir noch nie so gemacht“ – mit diesen Sätzen hättest du gute Chancen beim „Beliebteste Sätze im Büro“-Bingo. Sie ersticken eine Diskussion über kreative Prozesse und diese selbst im Keim, denn Veränderungen bedeutet häufig auch Unbequemlichkeit, weil z.B. ein neuer Ablauf erlernt werden muss.Beziehst du deine Kollegen in deine Überlegungen mit ein und vermittelst ihnen die Motive und Vorteile, die mit deiner Idee einhergehen, erläuterst ihnen, was dahintersteckt, kannst du bereits früh dafür sorgen, dass sich nicht gleich Widerstände bilden und du Unterstützung findest. So umgehst du gleich eine zwar verständliche, aber vermeidbare Auseinandersetzung.
2. Nutz den Vorteil von unterschiedlichen Meinungen
Das bedeutet jedoch nicht, dass du auf Reibungspunkte verzichten solltest. Wenn du deine Ideen in einer homogenen Gruppe, in der jeder grundsätzlich immer deiner Meinung ist, kannst du dir das Einberufen eines Meetings natürlich sparen. Desto wichtiger ist es, dir Meinungen von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund einzuholen, um verschiedenste Sichtweisen und Erfahrungen zu bekommen. Ob nun Geschlecht, Herkunft, Ethnie oder Erfahrung, es gibt zahlreiche Faktoren, die dir dabei helfen können, den Blick über den eigenen Tellerrand zu bekommen. Schließlich geht es nicht darum, deine Idee möglichst leicht und schnell durchzudrücken. Eine heterogene Gruppe sorgt dafür, dass deine Idee diskutiert wird, neue Gedankenanstöße hinzukommen, ein Austausch stattfindet und sie manchmal sogar noch dazugewinnt. Doch selbst wenn die Idee nicht noch besser ausgearbeitet wird – je unterschiedlicher die Gruppe ist, die sie abklopft, umso mehr kannst du davon ausgehen, dass deine Idee auch hieb- und stichfest ist.3. Setze deine Idee dem Gegenwind aus
Nicht nur die oben genannten Faktoren sorgen dafür, dass wir uns von anderen Menschen unterscheiden. Wir sind alle unterschiedlich und haben deswegen unterschiedliche Denkmuster, Herangehensweisen und Informationsverarbeitungsprozesse. Ein Optimist wird sich ganz anders mit deiner Idee auseinandersetzen als ein Pessimist, ein vorsichtiger Mensch ganz anders als ein risikobereiter. Wenn du mit unterschiedlichen Persönlichkeiten an deinen Ideen arbeitest, wirst du auch den einen oder anderen Gegenwind abgekommen. Sicher, Bedenkenträger können anstrengend sein und es fühlt vielleicht so an, als wollten sie einfach deine Ideen madig reden. Aber du wirst schnell feststellen, dass Gegenwind für deine Idee nicht schlecht sein muss, sie vielleicht sogar festigt. Außerdem besteht so die Möglichkeit, einen gemeinsamen Mittelweg zu finden und sie für alle Beteiligten zu einer zu machen, hinter der alle stehen können.4. Überprüfe deine Annahmen
Du hast sehr viel Zeit investiert, um deine Idee auszuarbeiten. Manchmal neigen Menschen jedoch zu Betriebsblindheit und so fällt dir ein offensichtliches Problem oder ein großes Logikloch gar nicht mehr auf. Oder dir fehlt es an Hintergrundwissen bei einem bestimmten Thema oder der Einblick in bestimmte Abläufe in anderen Abteilungen, um deine Idee in allen Bereichen abzusichern. Natürlich kannst du dich in ein jahrelanges Studium vertiefen, um selbst die letzten Unsicherheiten auszumerzen – oder du nutzt das wertvolle Feedback, das andere dir bieten können. Du kannst nicht immer alles bestens abwägen, auf manchen Gebieten sind andere Menschen einfacher kompetenter, um dir sinnvollen Input zu geben. Das ist kein Verbrechen! Sträflich wäre es jedoch, auf dieses wichtige Feedback zu verzichten.5. Die Idee verwirklichen
Es ist häufig gar nicht so schwer, eine gute Idee zu haben; viel schwieriger ist es, sie vernünftig auszuarbeiten und sie nicht versanden zu lassen. Einen Geistesblitz zu haben, ist die eine Sache; eine gänzlich ausgearbeitete Idee, die sofort umgesetzt werden kann, ist in der Regel ein Ding der Unmöglichkeit. Nicht die Idee als solches ist der schwierigste Part, sondern der Weg hin bis zur Umsetzung. Wenn du deine Ideen im Team besprochen, diskutiert, gegen Angriffe verteidigt, modifiziert und geprüft hast, ist das die beste Voraussetzung dafür, dass sie am Ende des Tages (der Woche, des Monats, des Jahres oder des Jahrzehnts) schließlich das Licht der Welt erblickt.Empfohlen


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