| Mila Rothe
Wie du dich richtig vorstellst
So bleibst du deinen Gesprächspartnern positiv im Gedächtnis

Sitzt du in einem Vorstellungsgespräch und wirst aufgefordert, ein wenig von dir zu erzählen, hast du einen roten Faden, dem du folgen kannst. Du kannst bei deinem aktuellen bzw. letzten Arbeitgeber beginnen oder mit deinem Studium, du kannst davon erzählen, wie dein Interesse für das Berufsfeld, für das du dich beworben hast, entstanden ist. Deine Gesprächspartner interessieren sich im Regelfall nicht dafür, wie die Beziehung zu deinen Eltern ist, was du isst oder ob du jedes zweite Wochenende in der Kurve stehst (außer es ist relevant für die Stellenausschreibung, auf die du dich beworben hast) – es ist nicht wichtig, all deine zahlreichen Facetten zu repräsentieren. Du repräsentierst dich im Kontext des ausgeschriebenen Jobs – was dein Profil nicht schärft und deine Chancen nicht steigert, lässt du einfach weg. Und trotz des vorgegebenen Rahmens, die Aufforderung "Erzählen Sie ein bisschen über sich selbst" überfordert es die meisten dennoch häufig.
Viele Menschen reden ungerne über sich selbst. Bereits die Frage, wo anzufangen, erscheint nicht selten unbeantwortbar. Dabei zieht sie sich durchaus durch unser Leben. Ob es nun eine neue Klasse ist, in die du gekommen bist, das erste Semester an der Uni, ein Fortbildungskurs oder in einem Meeting mit einem Kunden, immer wieder gibt es eine kleine Vorstellungsrunde, in der du "ein bisschen über dich" erzählen sollst. Manchmal gibt es den Kontext-Strohhalm, an den du dich klammern kannst, doch wenn dieser fehlt, dann bist du erst recht verloren. Nur, warum fehlt es uns so schwer, darauf eine souveräne Antwort zu geben? Ein Punkt mag sein, dass wir komplexe Lebewesen mit vielfältigen Interessen und vielschichtigen Ebenen sind, die in wenige Sätze zu gießen ein Ding der Unmöglichkeit ist. Und auch mit der Selbstvermarktung haben viele so ihre Probleme.
Dennoch ist es gar nicht so schwer, sich vorzustellen. Wir verraten dir, wie du es richtig angehst:
1. Mach klar, was von dir erwartet werden kann
Es mag offensichtlich sein, dass du, wenn du dich beispielsweise in einem Meeting vorstellen sollst, auch auf die Erwartungshaltung eingehst. Dennoch tun das längst nicht alle: "Hallo, ich heiße Max Mustermann und arbeite bei Mustermann Enterprise als Berater.“ Selbst wenn du unvorbereitet und zu spät ins Meeting gestolpert wärest, bleibt das eine Information, die du nicht brauchst, da du sie entweder schon hast oder nach dem Meeting sowieso in Form einer Visitenkarte bekommst. Was du hingegen nicht weißt und gerne wissen würdest, bevor es richtig losgeht, ist, warum der Kerl überhaupt beim Meeting dabei ist. Was ist seine Aufgabe und was befähigt ihn, dabei zu sein?Du musst gar keinen zweistündigen Monolog halten, damit jeder weiß, was Sache ist. Es reicht, deiner Beschreibung ein paar Sätze anzuhängen. Was machst du? Was zeichnet dich aus, was kannst du besonders gut? Bist du eine Ideenmaschine oder kannst du Menschen für Konzepte oder Produkte begeistern? Gibt es etwas, das du nicht so gut kannst? Hast du einen Assistenten dafür? Dann erwähne das – dann wundert sich auch niemand mehr über die weitere unbekannte Person am Konferenztisch. Und vergiss nicht zu erwähnen, was dein Beitrag sein wird. Was können die Leute von dir erwarten?
Da du nicht immer in einem Meeting bist, musst du manchmal ein bisschen variieren. Bei einer Weiterbildung hieße das etwa: Warum bist du hier? Was kannst du in dem Bereich schon? Und was nicht? Was sind deine Erwartungen und mit welchen Lerneffekt möchtest du am Ende nach Hause gehen?
2. Heb dich von den anderen ab und bleibe so im Gedächtnis
Die Vorstellung deines Gesprächspartners ist zwar kurz ausgefallen, aber du hast sie trotzdem schon wieder vergessen, bevor sie überhaupt zu Ende ist. Denn die meisten wollen sie bloß schnell hinter sich kriegen und leiern sie dementsprechend lustlos runter: Der eigene Name, den Namen der Firma und dann so knapp wie möglich die wichtigsten Infos (siehe Punkt 1). Wenn sich gleich mehrere Leute hintereinander so vorstellen, schaltest du irgendwann automatisch ab. Du musst den anderen also die Informationen nicht nur kurz und bündig übermitteln, sondern auch so, dass sie hängen bleibt.Zeige deinen Gesprächspartnern, welchen Mehrwert du für die Gruppe besitzt. Auch wenn du keinen stundenlangen Vortrag hältst, sondern nur ein paar Sätze von dir gibst, kannst sie aufpeppen, indem du deine kleine Ouvertüre mit ein wenig Humor würzt. Womit du ebenfalls punktest: Vermeide Großspurigkeit! Das bedeutet natürlich nicht totales Understatement, aber es geht nicht darum, dich zu profilieren – lass die anderen wissen, dass du hier bist, um ihnen und dem Team zu helfen und sie voranzubringen. Oder mit anderen Worten: Etwas Demut schadet nicht.
3. Beachte kulturelle Unterschiede
Mit kulturellen Unterschieden sind sowohl die lokalen als auch internationalen gemeint. Trotz Netflix, McDonald’s und Coca-Cola gibt es immer noch viele Unterschiede zwischen Ländern und Regionen. Aber auch zwischen unterschiedlichen Branchen oder Unternehmen gibt es Unterschiede, auf die Rücksicht zu nehmen in vielen Fällen nicht verkehrt ist. Sitzt du nicht gerade in einer hippsten Kreuzberger Werbeagentur, um deren Konzepte die Unternehmen sich förmlich reißen und dich wie einen Popstar hofieren, kann es durchaus angebracht sein, statt der zerschlissenen Jeans und den Chucks lieber Hemd, feine Hose und Businessschuhe zu wählen.Schrieb ich ein paar Zeilen zuvor noch, Humor sei eine gute Sache, muss ich die Aussage an dieser Stelle einschränken: Humor kann ein guter Eisbrecher sein, aber schnell kannst du dich damit auch ins Abseits schießen, denn ein Witz neigt immer dazu, schnell missverstanden zu werden, besonders von Menschen, die du nicht kennst und die dich nicht kennen. Hier kann weniger mehr sein. Solltest du dir nicht sicher sein, ist es besser, den einen oder anderen Spruch stecken zu lassen. Drängt sich dir sogar die Vermutung auf, einen absolut humorlosen Haufen vor dir zu haben, der nicht einmal im Keller lacht, fühle dich davon nicht herausgefordert. Die nächste Gruppe ist für deinen Witz vielleicht wieder empfänglicher.
Auch auf internationale Kulturunterschiede solltest du unbedingt achten. Aber es ist nicht nur eine Sache des Respekts gegenüber deinen Gesprächspartnern: Magst du in deinem Unternehmen auch einen kollegialen Umgang gewohnt sein, kann dieser für dich hinderlich sein, wenn du nun mit Menschen zusammenarbeitest, die in ihrer Kultur autoritäre Führungskräfte gewohnt sind und dich wegen der fehlenden Autorität gar nicht ernst nehmen. Achte also darauf, worauf dein Gegenüber Wert liegt – wenn du kannst, solltest du dich im Vorfeld erkundigen, das erspart dir auf jeden Fall Fettnäpfchen. Denn sehr schnell können kulturelle Differenzen dazu führen, dass ein Geschäft nicht zustande kommt.
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