Wenn das Jobangebot, das du gerade per E-Mail erhalten hast, ein glückliches Ende deiner Jobsuche signalisiert, möchtest du vielleicht direkt deiner Familie und allen deinen Freunden davon berichten, eine Sektflasche öffnen und die imaginäre Blaskapelle zum Spielen bringen, um die schiere Größe dieses Moments zu markieren. Vielleicht möchtest du aber auch den Job nicht annehmen und deinen restlichen Tag weiter ungestört verbringen. Oder vielleicht liegt deine Reaktion auch irgendwo dazwischen. Nimm dir auf jeden Fall einen Moment, um tief einzuatmen und sicherzustellen, dass du weißt, was du möchtest.
Bevor du mit deiner Feier beginnst (oder auch eben nicht), musst du dich entscheiden, was du mit dem Angebot machen möchtest und es dem Unternehmen mitteilen. Auch wenn du dich am Ende des Einstellungsprozesses mit diesem Unternehmen befindest, ist es wichtig, professionell zu bleiben und in angemessener Zeit zu reagieren. Es sollte selbstverständlich sein, dass es unprofessionell ist, das Angebot des Unternehmens zu ignorieren – egal, wie oft du in der Vergangenheit bereits ignoriert wurdest.
So sieht der Angebotsprozess aus
In der Regel erhältst du das erste Angebot telefonisch. Von dir wird im Allgemeinen nicht erwartet, dass du zu diesem Zeitpunkt direkt eine Antwort geben kannst - also fühle dich nicht unter Druck gesetzt. Nimm dir die Zeit, um deine Entscheidung zu überdenken. Du wirst fünf Tage in der Woche damit verbringen, diesen Job auszuführen und dabei solltest du dir sicher sein. Sag also etwas in der Art: „Vielen Dank für Ihre Rückmeldung! Ich melde mich bald bei Ihnen“ und gib deine „richtige“ Antwort per E-Mail.
Wenn du dich bis zu einem bestimmten Datum melden musst, wird es dir normalerweise gesagt. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, fragst du am besten den Arbeitgeber, wann er deine Antwort erwartet – dies ist insbesondere wichtig, wenn du noch auf andere mögliche Angebote wartest. Eine Woche ist in der Regel ziemlich normal.
Nach der verbalen Rückmeldung wirst du eine E-Mail mit dem offiziellen schriftlichen Angebot erhalten – einschließlich weiterer Details zum Job sowie Informationen zu Vergütung und Zusatzleistungen. Wenn du bereit bist, deine Antwort zu geben, kannst du mit einer eigenen E-Mail auf das schriftliche Angebot reagieren.
Egal, ob du das Angebot annimmst, es ablehnst, um mehr Zeit oder Informationen bittest oder verhandeln möchtest – wir geben dir einen Überblick darüber, wie du deine E-Mail gestalten solltest.
...wenn du das Angebot annehmen möchtest
Wenn alle deine Fragen zu der Stelle beantwortet wurden und du bereit bist, das Angebot anzunehmen, schreibe im nächsten Schritt an den Personalvermittler oder Einstellungsmanager – wer auch immer dir das Angebot gemacht hat. Sei nicht zu nervös – du teilst hier gute Neuigkeiten und das ist immer aufregend!
Füge deiner Mail eine klare und ausdrückliche Annahme des Stellenangebotes und eine Bestätigung deiner vereinbarten Berufsbezeichnung und des Eintrittstermins bei. Schließe mit der Frage zu den nächsten Schritten ab. Du kannst deine Nachricht relativ kurz halten, aber trotzdem nicht schludern. Achte auf einen guten Schreibstil und führe eine Rechtschreibprüfung durch, um den guten Eindruck hochzuhalten. Nachdem du diese Nachricht gesendet hast, musst du das Angebot in der Regel formell annehmen, indem du einen Vertrag unterzeichnest. Behalte also deinen Posteingang im Auge.
So könnte eine Annahme-E-Mail aussehen:
Hallo Frau Becker,
nochmals vielen Dank, dass Sie mir die Details des Angebots mitgeteilt haben. Nachdem ich die Bedingungen gelesen habe, freue ich mich sehr, die Position des Associate Product Managers anzunehmen. Ich freue mich über die Gelegenheit und kann es kaum erwarten, am 1. September dem Team beizutreten.
Bitte lassen Sie mich wissen, was die nächsten Schritte sind und ob Sie vor dem Onboarding etwas von mir benötigen oder ich etwas unterschreiben muss.
Herzliche Grüße und noch einen schönen Tag
Jasmin Müller
...wenn du das Angebot ablehnen möchtest
Wenn deine erste Reaktion auf das Angebot negativ war, ist das in Ordnung. Manchmal will man den Job einfach nicht annehmen. Vielleicht hast du nach dem Vorstellungsgespräch gemerkt, dass diese Rolle nicht die richtige Wahl ist. Oder vielleicht haben sich dir in der Zwischenzeit andere Möglichkeiten geboten – dies ist natürlich ein wunderbares Problem, aber es bedeutet auch, dass du das Angebot ablehnen musst.
Jede Ablehnung ist hart, egal auf welcher Seite du stehst. Aber auch wenn du das Gefühl hast, dass ein Arbeitgeber viel Zeit und Mühe investiert hat, um dir den Job zu präsentieren, ist ein „Nein“ auf beiden Seiten Teil der Jobsuche nicht leicht zu handhaben. Halte deine Mail also kurz und bündig. Du willst trotzdem dankbar klingen, aber ziehe es nicht zu sehr in die Länge.
- Danke dem Team, dem Einstellungsmanager oder dem Personalvermittler für das Angebot und das Treffen mit ihnen.
- Optional: Gib deinen Grund für die Ablehnung an, aber halte es professionell und kurz. Du „hast dich dazu entschieden, eine andere Richtung einzuschlagen.“
- Schließe mit dem Wunsch ab, weiter in Kontakt zu bleiben.
Du könntest schreiben:
Hallo Herr Müller,
nochmals vielen Dank für die Gelegenheit, ihr Team kennenzulernen. Es war großartig, mehr über die Position des Kommunikationsmanagers zu erfahren und ich habe mich sehr über Ihr Angebot gefreut. Nach reiflicher Überlegung habe ich jedoch entschieden, dass diese Rolle derzeit nicht zu meinen Karrierezielen passt.
Es war mir eine große Freude, Sie kennenzulernen und ich hoffe, dass ich die Chance habe, in Zukunft einmal mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Bitte lassen Sie uns im Kontakt bleiben.
Herzliche Grüße
Sofia Meyer
...wenn du mehr Zeit oder Informationen benötigst, um dich zu entscheiden
Einige Organisationen senden dir jedes kleinste Detail, das du möglicherweise benötigst, um auf Anhieb eine Entscheidung zu treffen. Aber viele machen dies nicht – und du musst weitere Informationen anfordern, bevor du eine endgültige Entscheidung treffen kannst. Manchmal braucht man einfach etwas mehr Zeit, um alles zu verdauen. Vielleicht ist ein Vorstellungsgespräch bei einem anderen Unternehmen sehr gut gelaufen und du hoffst, auch von diesem bald ein Angebt zu erhalten. Unabhängig davon musst du kommunizieren, was du brauchst.
Wenn du um weitere Informationen bittest, stelle sicher, dass deine Frage klar und so formuliert ist, dass du ohne diese Informationen keine Entscheidung über das Angebot treffen kannst. Solltest du mehr Bedenkzeit benötigen, sind die meisten Personalvermittler gerne dazu bereit, dir eine weitere Woche zu gewähren. Du wartest auf ein anderes Angebot? Dann informiere das andere Unternehmen sofort, dass du ein Angebot auf dem Tisch hast, um den Vorgang zu beschleunigen. Es liegt an ihnen, dir ein konkurrierendes Angebot zu unterbreiten. Wenn es für sie keine Priorität hat, hättest du hier ohnehin nicht mit einem Angebot rechnen können.
Hier ist ein Beispiel:
Hallo Frau Schröder,
ich habe mich sehr über Ihren Anruf und das Angebot für die Stelle als Verkaufstrainer gefreut. Ich möchte gerne eine gut informierte und überlegte Entscheidung darüber treffen und würde mich über die Gelegenheit freuen, mit ein paar weiteren Teammitgliedern zu plaudern, um ein besseres Gefühl für die Unternehmenskultur zu bekommen. Wäre es möglich, dies zu arrangieren?
Kann ich Ihnen bis zum 15. meine Entscheidung mitteilen, um mir Zeit zu geben, mehr über die Rolle zu erfahren?
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Mithilfe.
Herzliche Grüße
Sofia Meyer
...wenn du verhandeln willst
Nichts erschüttert einen Arbeitssuchenden so sehr wie das Aushandeln von Gehalt, Urlaubstagen, Fernarbeitsoptionen und so ziemlich alles andere – aber es ist üblich und Arbeitgeber werden deswegen nicht überrascht oder beleidigt sein.
Die meisten Verhandlungen werden telefonisch vor Ort geführt, wobei die Details im Anschluss per E-Mail bestätigt werden. Um diesen gesamten Prozess einzuleiten, musst du eine Mail senden, um ein Gespräch auszumachen. Beginne damit, dich zu bedanken und deine Begeisterung und deine Eignung für die Rolle auszudrücken. Dann bittest du um einen Rückruf, um einige Details zu besprechen und Fragen zum Angebot zu stellen. Normalerweise reicht so etwas wie „Ich habe eine Frage zum Gehalt“, um zu verdeutlichen, dass du eine Verhandlung führen möchtest.
Du könntest schreiben:
Sehr geehrte Frau Müller,
vielen Dank, dass Sie mir die Rolle des Human Resources Managers angeboten haben. Es hat mich sehr gefreut, Sie alle kennenzulernen und ich freue mich auf die Aussicht, Teil des Teams zu werden.
Nachdem ich mir Ihr Angebot angesehen habe, hätte ich noch ein paar Fragen – insbesondere zum Grundgehalt und zum Umzugsprozess. Haben Sie diese Woche Zeit für ein Telefonat? Ich selber bin täglich ab 15 Uhr gut erreichbar.
Herzliche Grüße
Sofia Meyer
Jetzt kannst du den ganzen Bewerbungsprozess endlich abschließen. Worauf wartest du noch? Geh und sende deine E-Mail – sie ist im Grunde schon für dich geschrieben!
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