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Eine der Lieblingsgeschichten meiner Mutter, die sie uns als Kindern erzählte, war die Geschichte vom Reisenden und den drei Maurern:
Ein Reisender trifft auf drei fleißigen Maurer und fragt sie, was sie machen.
Der erste Mann antwortet: „Ich lege Steine.“
Der zweite Mann antwortet: „Ich baue eine Kirche.“
Der dritte Mann antwortet begeistert: „Ich baue eine Kathedrale!“
Obwohl jeder der Maurer genau die gleiche Arbeit hatte, waren ihre subjektiven Erfahrungen sehr unterschiedlich.
Es gibt eine großartige Erkenntnis aus diesem Gleichnis: Wenn wir sehen können, wie das, was wir tun, in das Gesamtbild passt – wenn wir uns also bewusst sind, dass jeder metaphorische „Stein“, den wir legen, zu etwas Größerem beiträgt – empfinden wir Glück und Erfüllung.
Und genau wie dieser begeisterte Maurer können auch wir aktiv nach dem Sinn in unserer Arbeit suchen. Das „Warum“ hinter dem, was wir tun, ist nicht immer offensichtlich oder inhärent, aber es ist da.
Eine durchgeführte Umfrage unter über 2.000 Fachleuten aus 26 Branchen ergab, dass Mitarbeiter zufriedener bei der Arbeit sind, wenn sich ihre Arbeit sinnvoll anfühlt. Dieselbe Umfrage ergab auch, dass Gehaltserhöhungen und Beförderungen bei Mitarbeitern häufiger vorkommen, die ihre Arbeit sinnvoll finden; diese Arbeitnehmer arbeiten tendenziell auch härter und sind produktiver.
Diese Ergebnisse lassen wenig Raum für Zweifel daran, dass die aktive Suche nach einem Sinn in unserer täglichen Arbeit das Beste ist, was wir für unsere Karriere tun können. Aber dies zu wissen und es tatsächlich anzuwenden, sind zwei verschiedene Dinge. Deshalb müssen wir lernen, etwas zu üben, was wir gerne die „Sinnhaftigkeitsgewohnheit“ nennen.
Wie man die Sinnhaftigkeitsgewohnheit bei der Arbeit annimmt
Es funktioniert so: Jedes Mal, wenn du eine neue Aufgabe beginnst, nimmst du dir einen Moment Zeit, um dich zu fragen: „Was mache ich das? Welchen Sinn kann ich dieser Aufgabe geben?“
Du solltest die Übergänge, die du im Laufe des Tages erlebst – vom Essen zur Arbeit, vom Schreiben zur Teilnahme an einem Meeting, vom Telefonieren zum Versenden einer E-Mails – als Gelegenheiten annehmen, Spannungen abzubauen und eine Absicht zu formulieren, bevor du dich auf eine neue Aufgabe oder ein neues Umfeld einlässt.
Aufbauend auf dieser Gewohnheit, wenn du dir bei jedem Übergang im Laufe des Tages einen Moment Zeit nimmst, um dich zu fragen, warum du etwas machst, kannst du der anstehenden Aufgabe mehr Bedeutung verleihen und dich motivieren, sie zu erledigen. Diese Bedeutung könnte etwas Signifikantes sein, wie z.B das Fördern einer Sache, an die du glaubst, das Helfen anderer auf irgendeine Weise oder etwas Kleines, wie z.B. der Seelenfrieden oder die Entwicklung hin zu einem persönlichen Ziel.
Nicht jede Aufgabe muss mit dem Weltfrieden verbunden sein – sie muss dir nur ein positives Gefühl geben - erkennbar an einem leichten Lächeln, einem Gefühl der Zufriedenheit oder einer gesteigerten Konzentrationsfähigkeit.
In einigen Fällen, etwa wenn du an einer besonders langweiligen, sich wiederholenden Aufgabe arbeitest, besteht die Bedeutung, die du findest, möglicherweise darin, deinen Chef bei Laune zu halten, damit du deinen Job behältst und dein Leben finanzieren kannst. Und das ist in Ordnung!
Hier sind einige andere Beispiele:
- Warum werde ich diesen Vortrag halten? Um mehr Unterstützung für dieses Projekt zu bekommen, an das ich glaube.
- Warum soll ich meinen Posteingang aufräumen? Um meinen Stresspegel zu reduzieren und mich leichter zu fühlen, bevor ich nach Hause gehe.
- Warum soll ich diese Tabelle ausfüllen? Um unsere Aufzeichnungen im Auge zu behalten, damit unser Team effizient arbeitet.
- Warum werde ich an diesem Treffen teilnehmen? Um die Menschen, mit denen ich arbeite, zu unterstützen und Hilfe anzubieten, wo ich kann.
Auch wenn wir nicht konkret etwas bauen, wie die Maurer im Gleichnis, kann immer noch ein Sinn dahinterstecken. Es kann ein Sprungbrett zu etwas Größerem sein; es kann eine Gelegenheit sein, anderen ein Beispiel zu sein; es kann ein kreatives Ventil sein; es kann eine Möglichkeit sein, unseren Ruhestand zu gewährleisten. Kein Grund ist schlecht.
Letztendlich gibt es für alles, was wir tun, einen Grund (sonst würden wir es nicht tun). Das sind gute Nachrichten, denn das bedeutet, dass es immer Sinn (und Glück) zu finden gibt.
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