| Anna Faber
Solltest du zu deinem alten Job oder Unternehmen zurückkehren?
Wie du dich richtig entscheidest

- 1. Frage dich: Hast du dem neuen Job und Unternehmen eine faire Chance gegeben?
- 2. Mache dir keine Vorwürfe.
- 3. Stelle dir vor, du hättest eine Zeitmaschine und schau in deine Zukunft.
- 4. Nutze jetzt die „Zeitmaschine“, um deine Vergangenheit Revue passieren zu lassen.
- 5. Recherchiere: Ist jetzt etwas anders?
- 6. Untersuche deine Optionen – alle deine Optionen.
- 7. Sieh dir deine Gründe für die Rückkehr an. Die wahren Gründe.
- 8. Triff die richtige Entscheidung.
Sich für einen Job zu entscheiden, erfordert sehr viel Arbeit. Der Prozess beinhaltet oft eine Interessensuche, das Erstellen endloser Pro- und Contra-Listen, das Befragen von Freunden und Familien, was sie denken – und dabei sind nicht einmal das Anpassen des Lebenslaufs, die Bewerbungen und die zahlreichen Bewerbungsgespräche eingeschlossen. Wenn sich dieser neue Job also nicht als das herausstellt, was wir uns erhofft haben… nun ja, das ist wirklich hart.
Viele müssen entweder überrascht oder bedauernd feststellen, dass die Position oder das Unternehmen ganz anders ist als das, was man erst dachte, bevor sie die neue Stelle antreten. Viele wünschen sich in dieser Situation, ihren alten Job zurückzubekommen.
Es ist eigentlich immer empfehlenswert, neue Sprünge zu wagen – neue Jobs, neue Karriere und neue Arbeitsweisen auszuprobieren. Aber hin und wieder ist ein neuer Job nicht das, was er sein sollte. Und da stellt sich die Frage: Solltest du zu deinem alten Job oder Arbeitgeber zurückkehren?
Diese Entscheidung ist nicht einfach und genauso belastend, wie die ursprüngliche Entscheidung zu gehen – mit ebenso erschwerenden Faktoren. Nachfolgend findest du acht wesentliche Schritte, die dir bei deiner Entscheidung helfen, ob du zum Vertrauten zurückkehren oder dich ins Unbekannte stürzen solltest.
1. Frage dich: Hast du dem neuen Job und Unternehmen eine faire Chance gegeben?
Okay, vielleicht laufen manche Dinge in der neuen Position anders, aber das ist nicht immer schlecht. Die Dauer, die du einem neuen Job geben solltest, ist in jeder Situation unterschiedlich, aber solange er nicht das komplette Gegenteil von dem ist, was du erwartet hast oder sich eine Situation negativ auf deine geistige Gesundheit auswirkt, solltest du der neuen Position mindestens zwei bis drei Monate geben. Und versuch dein Bestes! In manchen Situationen kommt es darauf an, was wir daraus machen und wenn du dich ehrlich bemühst, im Job erfolgreich zu sein, kann es zu dem Job werden, mit dem du zufrieden bist – auch wenn es am Anfang nicht das war, was du erwartest hast.
2. Mache dir keine Vorwürfe.
Wir neigen oft dazu, auf uns selbst zu schimpfen, wenn eine Entscheidung nicht zu dem Ergebnis führt, das wir uns erhofft haben. Was wäre wenn? Aber denke daran: Wir können die Zukunft nicht vorhersagen! Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was wir kontrollieren können (die Entscheidung) und dem, was wir nicht können (das Ergebnis).
Es ist unmöglich im Voraus zu wissen, dass dein neuer Chef ein Kontrollfreak ist oder dass dem großen Projekt, das dir versprochen wurde, noch kein Budget zugeteilt wurde. Das Ergebnis (du magst deinen neuen Job nicht) basiert auf mehreren Faktoren, die nicht in deiner Hand lagen.
Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, die zu diesem Zeitpunkt und mit den Informationen, die du hattest, richtig erschien, kannst du dir nichts vorwerfen. Lass dich nicht von Schuldgefühlen leiten und mach weiter.
3. Stelle dir vor, du hättest eine Zeitmaschine und schau in deine Zukunft.
Nimm der eine Stunde Zeit, um dich hinzusetzen und darüber nachzudenken, wie dein Leben in fünf Jahren aussehen soll. Konzentriere dich hier auf deine Karriere – denke an die Art von Arbeit, die du gerne machen und den Titel, den du gerne haben möchtest, die Art von Unternehmen, für das du arbeitest willst und das Geld, das du gerne hättest. Oder vielleicht möchtest du bis dahin dein eigener Chef sein, ein Unternehmen gründen oder dich selbstständig machen. Wenn du alles aufgeschrieben hast, wirf einen leidenschaftslosen Blick auf deinen alten Job. Wird er dich zu deinen Zielen bringen? Wenn nicht, ist eine Rückkehr vielleicht nicht die richtige Wahl.
4. Nutze jetzt die „Zeitmaschine“, um deine Vergangenheit Revue passieren zu lassen.
Wenn du dich dazu entscheidest, dass es Zeit ist, weiterzumachen, solltest du alle Dinge aufschreiben, die dir an deinem Job nicht gefallen haben und diese Liste an einem zugänglichen Ort aufbewahren. In der Sekunde, in der du etwas zurücklässt, beginnst du, die Details zu vergessen und wir alle neigen dazu, eine alte Situation zu romantisieren, wenn die neue nicht funktioniert.
Nimm dir als ein paar Minuten Zeit und erstelle eine Liste mit all den Dingen, die dich am alten Job gestört haben. War der Arbeitsweg zu lang? Haben deine Kollegen versucht, dich zu ihren mehrstufigen Marketingplänen zu zwingen? Hat dein Chef dich im Mikromanagement geführt? Steht die Unternehmensmission im Widerspruch zu deinen Werten? Es gab Gründe, warum du diesen Job aufgegeben hast. Wirf einen neuen Blick darauf, welche es waren, und sie nach, ob du immer noch versucht bist, zurückzukehren.
5. Recherchiere: Ist jetzt etwas anders?
Was hat sich seit deinem Ausscheiden am alten Arbeitsplatz oder Unternehmen geändert? Vielleicht wurde der untergrabende Kollege schließlich gefeuert. Oder vielleicht hat jemand in einer höheren Position in deinem Team gekündigt oder wurde befördert, und du glaubst, du könntest verhandeln, um mit einem höheren Titel zurückzukehren. Gab es eine so große Veränderung, dass sich dein alter Job jetzt wesentlich verändert hat – auf eine gute Art und Weise? Wenn ja, ist die Rückkehr eine praktikable Option.
6. Untersuche deine Optionen – alle deine Optionen.
Wir Menschen lieben das Vertraute! Jetzt, da du siehst, dass der neue Job nichts für dich ist, wird es sehr verlockend sein, nach dem zu suchen, woran du gewöhnt bist. Du weißt, dass du deinen alten Job machen kannst, du bist bereits mit den Leuten dort befreundet, und es ist die bequeme, einfache Wahl.
Aber was wäre, wenn du einen weiteren Sprung wagst? In den letzten Jahren haben wir einige große Veränderungen in der Forderungen der Arbeitnehmer und den Angeboten der Arbeitgeber erlebt. Bevor du ins Gewohnte zurückkehrst, mach dich wieder auf die Jobsuche. Welche Möglichkeiten bieten sich dir, außer zu bleiben oder in deine alte Position zurückzukehren? Gibt es einen Job außerhalb deiner Komfortzone, für die sich eine Bewerbung lohnt? Gibt es eine andere Stelle in deinem Unternehmen, die dich weiterbringt oder dir die Möglichkeit geben würde, in einem anderen Team zu arbeiten? Wirf noch einmal einen Blick auf deine Liste, wo du dich selbst in fünf Jahren sehen möchtest. Welcher nächste Schritt könnte dich zu deinem Fünfjahresziel führen?
7. Sieh dir deine Gründe für die Rückkehr an. Die wahren Gründe.
Wenn du dazu tendiert, zu deinem alten Job zurückzukehren, versuche herauszufinden, warum. Liegt es daran, dass dich der Gedanke an die erneute Jobsuche wieder erschöpft, bevor du überhaupt begonnen hast? Liegt es daran, dass du Vorstellungsgespräche hasst? Ist es, weil du Angst hast, in einem weiteren Job zu landen, den du nicht magst? Versuche herauszufinden, warum du diese Wahl bevorzugst. Entscheide dann, ob dir die Gründe gefallen oder nicht.
Die Rückkehr in einen alten Job oder Unternehmen ist abstrakt gesehen eine neutrale Entscheidung; es ist nicht objektiv gut oder schlecht (es sei denn, dein alter Arbeitgeber war diskriminierend oder missbräuchlich – in diesem Fall muss wahrscheinlich nicht gesagt werden, du nicht zurückkehren solltest). Wenn du zurückkehrst, möchtest du sicherstellen, dass dies aus den richtigen Gründen geschieht – du hast zum Beispiel erkannt, dass der alte Job wirklich gut zu deinem Lebensstil passt oder du hast entschieden, dass es wichtiger ist, großartige Kollegen zu haben, als in die Führungsebene zu gelangen, oder du hast nach dem Versuch herausgefunden, dass die Art von Job, von der du dachtest, dass du sie willst, eigentlich gar nicht so toll ist.
8. Triff die richtige Entscheidung.
Manche Menschen kehren zu ihren alten Jobs oder Arbeitgebern zurück und sind damit zufrieden. Sie haben eine Änderung vorgenommen und erkannt, dass es nichts für sie war, also korrigieren sie den Kurs, indem sie zurückgehen. Es passiert häufiger, als du denkst!
Aber bei der Mehrheit der Menschen in dieser Situation funktioniert das nicht ganz so. Viel mehr Menschen kehren zu einem vertrauten Job zurück, schwelgen für ein oder zwei Monate in dem Gefühl der Erleichterung – und stellen dann fest, dass sich die Faktoren, die sie dazu veranlasst haben, nach etwas Neuem zu suchen, nicht geändert haben. In einigen Fällen wurden sie durch negative Faktoren, wie ständige Beschwerden von Kollegen oder eine Beförderung, die nie zustande kam, vom alten Job oder Unternehmen vertrieben. Andere Male wurden sie durch das Versprechen einer hohen Bezahlung oder Titelerhöhung zu einem neuen Job gezogen. Aber wie auch immer, die Dinge haben sich nicht geändert, nur weil sie einige Zeit weg waren. Wenn du also vorher in deinem Job unzufrieden warst, wirst du dort sehr wahrscheinlich wieder unglücklich sein.
Wenn du eine Rückkehr zu einem alten Job oder Unternehmen in Betracht ziehst, solltest du sorgfältig darüber nachdenken. Gehe diese acht Schritte durch, stelle dich diesen schwierigen Fragen und öffne deinen Geist für alle deine potenziellen Optionen. Da gibt es vielleicht mehr als du denkst.
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