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Wie die Interviewfrage „Was sind Ihre Interessen?“ dir dabei hilft, einen Arbeitsplatz zu vermeiden, den du hassen wirst

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Menschen üben oft Jobs aus, die sie wirklich hassen. Und damit sind nicht nur Jobs gemeint, die ein bisschen langweilig sind oder weniger schmackhafte Aufgaben beinhalten. Es sind oft die Art von Jobs, bei denen jeder Tag anstrengender ist als der letzte und man jeden Morgen aufwacht und davon fantasiert, aufzuhören.

Manchmal ist es vielleicht das Problem, dass deine Kollegen ständig über Fußball sprechen wollten, während du dich lieber über Hunde oder Bücher austauschen willst – jedenfalls über jedes andere Thema als Fußball. Es kann viele dieser Situationen geben, in denen du dich nicht wohlfühlst und auch deine Kollegen und dein Arbeitgeber können sich so fühlen. Die Konsequenz: Du hältst nicht lange im neuen Job durch.

Es gibt jedoch eine Interviewfrage, die beiden Seiten helfen kann. Arbeitgeber wollen keine Mitarbeiter, die nach ein paar Wochen das Unternehmen bereits wieder verlassen. Deshalb stellen sie im Vorstellungsgespräch Fragen wie „Was sind Ihre Interessen?“, um herauszufinden, wie engagiert sie in der Position und im Team sein werden.

Und du willst keinen Job, der sich anfühlt, als würde er deine Seele zerfressen. Sei also ehrlich, wenn du diese Frage beantwortest. Dann musst du gut aufpassen: Wie geht der Personalchef auf deine Interessen ein? Teilt er sie? Wirken sie engagiert, wenn du über etwas sprichst, dass dir wichtig ist?

In diesem Blogartikel erfährst du, wie du eine Antwort gibst, die sich nicht nur gut anhört, sondern dir auch dabei hilft, nicht direkt in einen Job zu geraten, den du hassen wirst.

Schritt 1: Verstehe, warum sie fragen


Es gibt zwei verschiedene Gründe, warum ein Interviewer fragen könnte „Was sind Ihre Interessen?“

  • Um herauszufinden, für welche Bereiche deines Jobs oder deiner Karriere du dich am meisten begeisterst. Bist du ein Marketing-Manager, der es liebt, Kampagnen für Kunden im Gesundheitswesen zu erstellen? Bist du ein IT-Profi, der sich in Sachen Cybersicherheit auskennt? Oder liebst du einfach jede Gelegenheit, ein Problem zu lösen, kreative Ideen zu entwickeln und einfach zu lernen?
  • Um mehr darüber zu erfahren, wer du als Person jenseits der Arbeit bist. Interviewer möchten sehen, wie du das bestehende Team ergänzen kannst und fragen dich vielleicht, ob du jemand bist, mit dem sie ihre Zeit genießen könnten. Wie ist der Smalltalk mit dir? Was können sie von dir lernen? Teilt ihr die gleichen Interessen? Mache dir keine Sorgen, wenn ihr nicht direkt die gleichen Interessen teilt. Immerhin wissen sie zu schätzen, was du magst. Und es gibt etwas Neues und Aufregendes zu teilen.

Woher weißt du also, nach welchen deiner Interessen der bestimmte Interviewer fragt? Wenn diese Frage am Anfang oder am Ende eines Vorstellungsgesprächs steht, ist es eine Gelegenheit, Interessen zu teilen, über die du beispielweise bei einem Firmenevent sprechen würdest. Aber wenn die Frage mitten im Gespräch gestellt wird, geht es vermutlich eher darum, was du in der Karriere machen willst.

Und wenn du dir immer noch nicht sicher bist? Fragen. Sage etwas wie: „Meinen Sie außerhalb der Arbeit oder fragen Sie nach meinen beruflichen Interessen?“ Dann kannst du entsprechend reagieren.

Schritt 2: Wähle ein echtes Interesse


Unabhängig davon, warum der Interviewer nach deinen Interessen fragt, musst du ehrlich sein. Sei du selbst und suche dir ein Arbeitsumfeld, das zu dir passt.

Wenn es um berufsbezogene Interessen geht

Schaue zurück in die Stellenbeschreibung oder denke daran, was du bereits aus Vorstellungsgesprächen über die Rolle und das Unternehmen gelernt hast. Was reizt dich an der Arbeit am meisten? Warum hast du dich beworben?

Wähle etwas, was dich wirklich interessiert und über das du mit Emotionen sprechen kannst. Wenn du sagst, dass du dich für Tabellenkalkulationen interessierst, dies jedoch nicht mit einer Erklärung oder einem Hauch von Enthusiasmus untermauern kannst, klingst du entweder unaufrichtig oder wie eine Art Job-Roboter – beides ist nicht sehr ansprechend bei deinen Kollegen.

Das heißt nicht, dass du keine Leidenschaft für Tabellenkalkulationen haben kannst. Es dreht sich alles darum, was du zum Rest deiner Antwort beiträgst. Du kannst erklären, dass du Excel liebst, weil es ein mächtiges Werkzeug ist, an dem die meisten Leute nur an der Oberfläche kratzen. Du könntest sagen: „Ich konnte viele Berechnungen rationalisieren, indem ich die richtige Formel oder Funktion herausgefunden habe, und es ist so befriedigend, wenn ich ein Problem lösen kann oder merke, dass ich gerade einen fünfstufigen Prozess zu einem einstufigen Prozess gemacht habe. Außerdem liebe ich es, wenn ich meinen Teamkollegen beibringen kann, wie man damit etwas Neues macht.“ Boom, plötzlich klingst du weniger wie ein Roboter, sondern mehr wie jemand, der daran interessiert ist, mehr zu lernen, Probleme zu lösen und deinen Kollegen bei etwas zu helfen, das sie vielleicht langweilig oder verwirrend finden.

Wenn es um außerberufliche Interessen geht

In diesem Fall ist „Was sind Ihre Interessen?“ sehr ähnlich zu „Was sind deine Hobbys?“ – außer, dass Hobbys im Allgemeinen Aktivitäten sind, die Interessen jedoch viel breiter sein können (und du kannst in deiner Antwort über eines oder beides sprechen).

Wenn du ein Interesse hast, das direkt mit der Stelle zusammenhängt oder du weißt, dass es von anderen Mitarbeitern des Unternehmens geteilt wird, kannst du dies sicherlich ansprechen. Wenn du beispielweise für ein Kosmetikunternehmen ein Vorstellungsgespräch führst und gerne neue Make-Up Looks ausprobierst, erwähne es. Wenn du weißt, dass das Unternehmen zweimonatlich Karaoke-Partys veranstaltet und du gerne singst, sprich darüber.

Du entscheidest dich hier für ein echtes Interesse, über das du mit Leidenschaft sprechen kannst. So kannst du eine stärkere Verbindung aufbauen und das richtige Umfeld finden. Erzähle nicht, dass du dich für bestimmte Dinge interessierst, nur um den Job zu bekommen – stattdessen musst du ehrlich antworten und sehen, wie dein Interviewer reagiert. Wenn du gerne Zeit mit deinem Hund verbringst und der Personaler antwortet: „Wir sind ein haustierfreundliches Büro!“ - großartig!

Vermeide es, über Interessen zu sprechen, die für den Arbeitsplatz möglicherweise nicht angemessen sind. Halte dich fern von Religion und Politik – es sei denn, du weißt bereits, dass die Organisation mit diesen Diskussionen cool ist oder es ihnen wichtig ist, dies herauszufinden. Überlege dir andernfalls: Würdest du beim Weihnachtsdinner mit deiner Oma über dein Interesse reden? Wenn nicht, wählst du vielleicht etwas Sichereres für die Arbeit als deine Faszination für erotische Fiktion oder wie du jedes Wochenende feiern gehst.

Schritt 3: Stelle deine Antwort zusammen


Es gibt keine festgelegte Struktur für die Beantwortung der Frage „Was sind Ihre Interessen?“. Überlege also, was dein Gesprächspartner wirklich über dich wissen soll und lasse dich davon leiten. Egal, über welche Art von Interessen du sprichst, du solltest immer Folgendes angeben:

  • Was deine Interessen sind und wie du aktiv damit interagierst (eine kurze Beschreibung)
  • Warum es dich interessiert
  • Was du aus deinen Interessen ziehst: Es kann dir helfen, eine Fähigkeit zu erlernen oder zu verbessern, neue Leute oder Ideen kennenzulernen oder dir die Möglichkeit geben, dich zu entspannen. Wenn du zum Beispiel gerne schwimmen gehst, sprich darüber, wie du dich dadurch entspannst oder es dir dabei hilft, deinen Kopf frei zu bekommen.

Wenn du von einem arbeitsbezogenen Interesse sprichst, musst du sicherstellen, dass dein Interesse dich zu einem stärkeren Kandidaten macht. Wenn du über ein persönliches Interesse sprichst, kannst du einige der Fähigkeiten erwähnen, die du dabei dadurch gelernt hast, aber du musst es nicht direkt mit dem jeweiligen Job in Verbindung bringen.

Schritt 4: Schau dir diese Beispielantworten an


Die Antworten auf diese Frage sind so unterschiedlich wie die Interessen, über die du sprechen möchtest. Hier findest du ein paar Beispiele.

Wenn es um berufliche Interessen geht:

Ich bin wirklich daran interessiert, was dazu gehört, ein Verkaufsgespräch so zu gestalten, sodass es die Kunden als Individuen wirklich anspricht. Eines der großartigen Dinge im Vertrieb ist es, mit so vielen verschiedenen Menschen zu interagieren - aber mit diesen unterschiedlichen Menschen kommen auch unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse. Deshalb nehme ich mir gerne die Zeit nach einem ersten Gespräch oder einer ersten E-Mail, um wirklich darüber nachzudenken, was mein Gesprächspartner gesagt hat. Dann kann ich herausfinden, wie ich ihn so ansprechen kann, dass das Produkt, welches ich verkaufen möchte, die beste Wahl für ihn ist. Tatsächlich besuche ich in meiner Freizeit auch einen Online-Marketingkurs, um mehr darüber zu erfahren, wie man eine Botschaft auf eine bestimmte Zielgruppe zuschneidet. Wir haben ja bereits darüber gesprochen, wie Ihr Unternehmen in den kommenden Monaten eine Reihe von Produkten auf den Markt bringt und ich würde gerne dabei helfen, Verkaufsskripte für verschiedene Arten von Kunden oder verschiedene Schwerpunkte zu erstellen, um die Produkte auf die beste Weise an den Mann zu bringen.

Wenn du von einem außerberuflichen Interesse sprichst:

Ich bin wirklich begeistert von der Fotografie. Seit ich als Kind meine erste Kamera bekam, habe ich es geliebt, Ereignisse und Erfahrungen durch das Fotografieren festzuhalten. In letzter Zeit habe ich mich mehr damit beschäftigt, verschiedene Elemente eines „guten“ Bildes zu erforschen – Komposition, Farbe, Beleuchtung. Ich wohne in der Nähe eines Parks und gehe jedes Wochenende in die Natur, um neue Bilder zu machen, während ich neue Theorien und Techniken lerne. Wann immer ich kann, fotografiere ich auch gerne bei Veranstaltungen wie Konzerten oder Partys. Es ist so befriedigend, wenn ich mit künstlerischen und gestalterischen Theorien die Aspekte dieser Erfahrungen festhalten kann, die sie wirklich erhaltenswert machen.

Denke bei der Beantwortung dieser Frage daran, dass das Sprechen über Interessen – ob deine Gesprächspartner sie teilen oder nicht – eine großartige Möglichkeit ist, eine Verbindung herzustellen. Sei also darauf vorbereitet, alle weiteren Fragen des Interviewers zu deinem Interesse zu beantworten und es im Gespräch zu entfalten.

Tags: Karriere Tricks + Karriere machen + Karrierebibel + Karrieretipps

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