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Wie antworte ich auf die Frage "Warum passen Sie gut zu dieser Rolle?"

- Ohne das Gefühl zu haben über sich selbst zu prahlen
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In jedem Vorstellungsgespräch besteht dein ultimatives Ziel darin, zu zeigen, dass du gut für den Job geeignet bist. Vermutlich gerätst du immer noch durcheinander, wenn du direkt gefragt wirst, warum du der ideale Kandidat für die Rolle bist. Eine Frage im Vorstellungsgespräch wie „Was macht Sie für diese Rolle besonders geeignet?“ oder „Warum sind Sie ein guter Kandidat für diese Position?“ kann dich überrumpeln - ist es nicht die Aufgabe deines Interviewpartners, zu entscheiden, ob ihr gut zusammenpasst?

Eine alternative Formulierung wie „Warum sollten wir Sie einstellen?“ oder „Warum sind Sie der beste Kandidat für diesen Job?“ können dich noch weiter verwirren – wie kannst du wissen, ob du der Beste bist? Du denkst vielleicht, dass du für den Job gut geeignet bist, kennst aber die anderen Kandidaten nicht, sodass du dich möglicherweise unwohl fühlst, dich zur ersten Wahl zu erklären. Außerdem fällt es vielen Menschen schwer, in einem Vorstellungsgespräch über sich selbst zu prahlen.

Aber in Wirklichkeit musst du nicht objektiv beweisen, dass du in jeder Hinsicht der Kandidat Nummer eins bist. Stattdessen möchten Interviewer sehen, dass du dir Gedanken darüber gemacht hast, wie du in diesem Job erfolgreich sein kannst und ihnen zu verstehen geben kannst, wie qualifiziert du für die Rolle bist.

Warum fragen Interviewer, warum du ein großartiger Kandidat für eine Rolle bist?


Wenn du überlegst, ob du die richtige Person für eine Stelle bist, möchten Interviewer sehen, ob du wirklich verstehst, was sie bei einem neuen Mitarbeiter suchen. Oder sie wollen vielleicht sehen, ob du als Bewerber deinen Wettbewerbsvorteil klar artikulieren kannst.

Recruiter und Personalverantwortliche können nur so viel alleine machen, wenn es darum geht, deinen Hintergrund mit dem Job zu verbinden. Wenn Interviewer diese Fragen stellen, möchten sie sehen, dass der Befragte die Punkte zwischen seinen Fähigkeiten und den Anforderungen der Rolle in Einklang gebracht hat.

Menschen haben bei der Jobsuche oft keine Schwierigkeiten, weil sie nicht zu der Rolle passen, sondern weil sie nicht wissen, wie sie ihren Wert in einem Lebenslauf oder einem Vorstellungsgespräch klar formulieren sollen. Zeige mit deiner Antwort, dass du dir die Zeit genommen hast, wirklich zu verstehen, was du konkret an den Arbeitsplatz bringen kannst. Sie wird den Arbeitgebern nicht nur sagen, was du sie durch deine Einstellung bekommen, sondern auch, dass du dich genug für die Position interessierst, um sie wirklich in Betracht zu ziehen.

Darüber hinaus suchen Interviewer nach einem Bewerber, der von seiner Leistungsfähigkeit überzeugt ist. Deine Antwort auf diese Frage kann zeigen, dass du die geforderte Arbeit erledigen kannst – und du auch weißt, wie. Schließlich brauchen selbstbewusste Mitarbeiter oft weniger Aufsicht und verbringen weniger Zeit damit, sich selbst zu hinterfragen.

5 Tipps zum Erstellen einer Antwort, die dich und das Unternehmen widerspiegelt


Wenn du diese Frage gut beantworten möchtest, solltest du einige Tipps beachten:

1. Verstehe, was das Unternehmen braucht

Noch einmal – Interviewer möchten wissen, dass du verstehst, wonach das Unternehmen sucht – sowohl für diese spezielle Position als auch für jeden Mitarbeiter in deinem Team. Du kannst diese Frage nicht beantworten, wenn du nicht genau weißt, wie gut die Rolle zu dir passt. Studiere also die Stellenausschreibung genau und informiere dich vor deinem Vorstellungsgespräch über das Unternehmen – und überprüfe auch das Xing- oder LinkedIn-Profil. Habe keine Angst davor, dich mit dem Unternehmen zu vernetzen. Du kannst dich an die Recruiter und aktuellen Mitarbeiter des Unternehmens wenden, um wirklich ein Gefühl für das Unternehmen zu bekommen. Zudem erhältst du auf diese Weise interne Einblicke in die Anforderungen des Unternehmens.

Denke auch daran, dass deine Antwort nicht in Stein gemeißelt ist. Diese Frage wird oft gegen Ende eines Interviews gestellt, damit du Dinge einbeziehen kannst, die du während des Gesprächs (oder vielleicht schon bei früheren Interviewsitzungen oder Telefonaten) erfahren hast. Es ist immer zu empfehlen, sich während des Gespräches Kommentare zu machen (und vorher zu fragen, ob es auch in Ordnung ist). Achte genau auf alles, was für die Rolle besonders wichtig klingt und beziehe diese Hinweise in deine Antwort ein. Vielleicht wurde ein großes bevorstehendes Projekt hervorgehoben, für welches sie neue Mitarbeiter benötigen oder sie haben erwähnt, dass das Team ein Problem damit hat, ihre digitalen Dateien organisiert und zugänglich zu halten. Du möchtest zeigen, dass du ein aktiver Zuhörer warst, dich mit der Position verbindest und letztendlich die geeignete Person für diese Rolle bist.

2. Bestimme, wie qualifiziert du bist

Sobald du weißt, was ein Unternehmen braucht, kannst du herausfinden, wie du in die Stelle passt. Mit deiner Antwort möchtest du zeigen, warum du in der Rolle erfolgreich sein wirst und warum du ein Mehrwert für das Team bist – und warum du dich auf diesen Job freust. Denke also darüber nach: Welche Schwierigkeiten wirst du im Job lösen? Welche zusätzlichen Fähigkeiten bringst du über die Anforderungen der Stellenbeschreibung hinaus in das Team oder Unternehmen ein? Hast du eine einzigartige Sicht auf die Branche oder das Produkt des Unternehmens? Bist du auf eine Weise mit den Werten des Unternehmens verbunden, die dir dabei helfen, erfolgreich zu sein, die Mission zu unterstützen und die Kultur zu bereichern?

Gehe über eine einfache Antwort wie „Ich habe xyz-Skills in meiner aktuellen Rolle gelernt“ oder „Ich habe Erfahrung in xyz, weshalb ich gut für die Rolle geeignet bin“ hinaus. Das gleiche wird für die anderen Kandidaten auch gelten. Stattdessen solltest du eine Antwort geben, die deine aktuellen und vergangenen Erfahrungen, einzigartigen Fähigkeiten und persönlichen Leidenschaften und Interessen auf eine für das Unternehmen spezifische und für dich einzigartige Weise vereint. Eine Person mit guten Vertriebs- und Marketingerfahrung, die auch leidenschaftlich Sport betreibt, passt perfekt zu einer Stelle bei einem Sportartikelhersteller und kann zeigen, wie gut sie zusammen passen, denn nicht nur der berufliche Hintergrund passt, die Person verwendet zudem die Produkte des Unternehmens und versteht genau, wonach die Kunden suchen.

Deine Antwort ist auch ein Ort, um Bedenken auszuräumen. Wenn ein Interviewer beispielsweise Bedenken hat, dass du keine Erfahrung mit einer bestimmten Software hast, kannst du ein verwandtes Programm erwähnen, welches du verwendet hast, oder darüber sprechen, wie schnell du neue Technologien erlernst.

3. Integriere Beispiele

Es reicht nicht aus, nur zu wissen, welche Eigenschaften und Fähigkeiten du erwähnen möchtest. Spule nicht einfach ein paar Adjektive herunter. Geschichten klingen viel besser, als nur alle Fähigkeiten und Positionen aufzulisten.

Du solltest daher, wann immer es möglich ist, Beispiele in deine Antworten einarbeiten. Sie sind immer großartig, weil sie nicht nur einzigartig sind, sondern auch einen spezifischen Kontext und Einblick bieten. Starke Beispiele werden das, was du sagst, untermauern und dir dabei helfen, dich von der Masse abzuheben. Was ist einprägsamer: „Ich bin detailorientiert“ oder „Ich habe es einmal geschafft, den einen Fehler in unseren Tausenden Zeilen des Quellcodes zu finden, der dazu führte, dass unsere Anwendung nicht ausgeführt werden konnte“?

Bereite dich vor deinem Vorstellungsgespräch gut vor, damit du passende Geschichten parat hast, die deine unterschiedlichen Fähigkeiten und Qualitäten demonstrieren. Wähle die relevantesten aus, die du in deine Antwort auf diese Frage einbeziehen kannst.

4. Halte es kurz

Für deine Antwort empfiehlt es sich, etwa drei Gründe anzugeben, warum du gut für die Rolle geeignet bist. Mach es unvergesslich, aber zähle keine zu lange Liste von Dinge auf. Dies bedeutet jedoch nicht, dass du zwingend drei vollständige Beispiele durchgehen musst. Du musst sicherstellen, dass du nicht zu sehr herumschweifst. Du kannst beispielsweise eine Geschichte verwenden, um zwei Schlüsselkompetenzen hervorzuheben, die du in die Position mitbringst oder deinen Gesprächspartner kurz an etwas erinnern, über das du vorhin schon gesprochen hast und was dich zu einem guten Kandidaten macht.

Gib nur Informationen an, die relevant und notwendig sind, damit der Interviewer deine Antwort versteht. Vermeide es, zu viele Informationen bereitzustellen oder zu vage zu sein.

5. Habe keine Angst, über dich selbst zu sprechen

Du wirst all diese Ratschläge lesen und dir vielleicht Gedanken darüber machen, ob du ohne Schwierigkeiten diese Antworten geben kannst - ohne das Gefühl zu haben, dass du zu sehr prahlst oder übermütig bist. Vielen Leuten ist es sehr unangenehm, diese Frage zu beantworten, weil es sich für sie prahlerisch anfühlt. Aber keine Sorge. Interviewer suchen Mitarbeiter, die von ihren Fähigkeiten überzeugt sind und Vorstellungsgespräche sind dazu gedacht, deine Leistungen zu zeigen.

Wenn du jedoch Schwierigkeiten hast, über dich selbst zu sprechen, kannst du Folgendes machen:
  • Erwähne, wie andere deine Fähigkeiten gelobt und für nützlich befunden haben. Wenn du beispielsweise sagst: „Meine Manager kamen immer als X-Ressource zu mir“, ist deine Antwort etwas objektiver als „Ich bin so organisiert“.
  • Untermauere deine Punkte mit Beispielen, Details und Zahlen. Anstatt etwas zu sagen wie „Ich war einer der besten Vertriebsmitarbeiter in meinem Team“ zitiere einige Zahlen oder andere Details, um deine Fähigkeiten selbst zu untermauern. Zum Beispiel: "Ich habe durchschnittlich 32 Produkte pro Monat verkauft, verglichen mit dem Gesamtteamdurchschnitt von 21." Hier kommen auch deine Beispiele ins Spiel. Eine Geschichte darüber, wie du ein großes Gruppenprojekt organisiert hast, zeigt deinem Interviewer deine Führungsqualitäten, damit er selbst sehen kann, wie du zu der Einschätzung gekommen bist, dass du „eine gute Führungskraft“ bist.
  • Stelle eine objektive Verbindung zur Rolle her. Wenn du zum Beispiel weißt, dass ein Unternehmen oder ein Team ein neues Projekt starten möchte oder in einem bestimmten Bereich Probleme hat, kannst du diese Dinge erwähnen und dann darüber sprechen, wie du basierend auf dem, was du zuvor gemacht hast, möglicherweise helfen kannst. Wenn es dir schwer fällt, über dich selbst zu prahlen, fällt es dir vielleicht leichter, einfach ein paar Fakten über deinen Hintergrund zu nennen.

Wie sieht eine Antwort auf diese Frage aus?


Wenn du sehen möchtest, wie du diese Ratschläge jetzt in eine Antwort zusammenbringen kannst, solltest du dir diese Beispielantworten ansehen. Denke jedoch daran, dass jede Antwort auf die Frage sehr spezifisch für dich und die Rolle sein sollte, für die du dich bewirbst.

Ein Designer könnte zum Beispiel sagen:

„Ich passe sehr gut in diese Rolle, da ich nicht nur Erfahrung in der Gestaltung von Logos, Websites und anderen Grafiken für Technologieunternehmen habe, Sie können auch an meinem Portfolio erkennen, dass mein bevorzugter Stil dem Ihrer Marke sehr ähnlich ist. Sie haben vorhin erwähnt, dass das erste Projekt für diese Rolle wahrscheinlich die Designarbeit für eine Marketingkampagne sein würde, um das Bewusstsein der neuen individuelle Zielgruppe für Ihre neue Software zu schärfen, die mehr Funktionen als die kostenlose Testversion, aber weniger als die Profi-Version, haben wird. In meinem letzten Unternehmen haben wir eine ähnliche Produkteinführung durchgeführt und als eine Person, die in ihrer freiberuflichen Tätigkeit die Software des Unternehmens verwendete, war ich in der Lage, Auskünfte über das Programm zu geben und auch zu erklären, warum ich selbst Geld dafür ausgegeben habe. Ich war selber von dem Produkt überzeugt und konnte dies auch vermitteln. Die Grafiken, die ich für Social Media entworfen habe, erzielten allein im ersten Monat eine riesige Reichweite. Daher würde ich gerne alles, was ich in diesem Projekt gelernt habe, auch hier einbringen.“

Eine Einstiegskandidatin für eine Stelle als Verwaltungsassistent könnte folgende Antwort geben:

„Wir haben bereits über meine Erfahrung als Assistentin im Zulassungsbüro meiner Universität gesprochen, aber ich denke, ein Bereich, auf den wir nicht so sehr eingegangen sind, ist, wie viel Multitasking und Auswählen von Prioritäten für die Rolle nötig waren. Eines Tages war ich zum Beispiel dafür verantwortlich, Mailings für Gymnasiasten zu koordinieren, aber in letzter Minute wurde ich von einem Kollegen gebeten, bei einer Rekrutierungsveranstaltung mit knappen Personal beim Einlass auszuhelfen. Mein Vorgesetzter – der mich mit der Koordinierung der Mailings betraute – war nicht im Büro, aber ich wusste, dass ein laufendes Ereignis Vorrang hatte, also half ich bei der Veranstaltung aus. Bei meiner Rückkehr konnte ich mit der Hilfe eines Mitarbeiters den Mailingversand noch rechtzeitig fertigstellen. Mein Vorgesetzter war beeindruckt von meinem Urteilsvermögen und meiner Initiative, die sich nach Ihren Ausführungen in diesem Job als nützlich erweisen wird, wenn ich konkurrierende Anfragen von verschiedenen Abteilungen und Mitarbeitern koordinieren kann.“

„Während meiner Schulzeit habe ich vier Jahre in einem gemeinnützigen Verein verbracht und wir haben oft Nachhilfestunde und Kinderbetreuungen für Veranstaltungen organisiert. In meinem Abschlussjahr war ich Schatzmeisterin des Vereins und verantwortlich für Budgetierung, Planung und Buchung unserer Freiwilligenreisen. Außerdem war es meine Aufgabe, die von uns ausgegeben Gelder zu verfolgen und dem Vorstand zu melden.“


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