Bis vor wenigen Generationen war der Weg junger Menschen in den Beruf relativ geradlinig vorgezeichnet: Heute fühlen sich Jugendliche zunehmend mit der Berufswahl überfordert und klammern sich an traditionelle Berufsbilder. Wie kannst du es dir leichter machen?
Lehrerinnen und KFZ-Mechatroniker
Am Klischee, das die meisten Jugendlichen heute Influencer oder Reality-TV-Star werden wollen, ist glücklicherweise nichts dran. Allerdings zeigt eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung im Jahr 2019, dass Teenager stark in alten Berufsmustern gefangen sind.
Die Top Drei der Berufswünsche bei weiblichen Jugendlichen fügte sich zusammen aus Erzieherin/Lehrerin, Gesundheits- und Krankenpflegerin und Polizistin. Bei den männlichen Jugendlichen lagen der KFZ-Mechatroniker, der Chemikant und der Polizist vorne. Bei einer vergleichbaren OECD-Studie im Jahr 2020 fielen die Ergebnisse sehr ähnlich aus. Hier lagen bei den Mädchen die Berufsbilder Lehrerin, Ärztin und Erzieherin vorne, bei den Jungen Informatiker, Maschinenbauer und KFZ-Mechatroniker.
Experten bereiten diese Angaben Bauchschmerzen. Zum einen könnten bis zu 45 Prozent dieser eher traditionellen Berufe in den kommenden Jahren durch die fortschreitende Automatisierung wegfallen. Zum anderen zeigen sie die mangelnde Zukunftsorientierung der Jugendlichen. Ein Problem, so Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der OECD, seien die mangelnden Informationen über neue Berufsbilder, die sich gerade erst entwickeln. Zwar gibt es online durchaus einige Informationsangebote mit Jobprofilen. Jedoch müssen Jugendliche erst einmal die nötige Neugierde entwickeln, um überhaupt nach diesen zu suchen. Hier sind die Schulen gefragt, die Schülerinnen und Schülern aktiver bei der Berufswahl unterstützen sollten. Die Agentur für Arbeit hat immerhin ein bemüht jugendliches Portal mit dem Namen Check-U aufgesetzt, das junge Menschen durch den Dschungel der Vielfalt führen soll.
Inspiration online und offline finden
Die mit Abstand am häufigsten genannten Vorbilder sind noch immer die Eltern, wie die Studien erkannten. Ist die Mutter erfolgreiche Ärztin, fühlt sich oft auch die Tochter zu diesem Beruf hingezogen. Schulen könnten hier viel mehr tun, zum Beispiel, indem alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse im Rahmen von Projekttagen Berufe vorstellen. Sie können Eltern, berufstätige Geschwister und andere Kontakte bitten, in die Schule zu kommen, um über ihren Beruf zu sprechen und Fragen zu beantworten
Du kannst natürlich auch selbst aktiv werden. Findest du Berufe in Büchern, Filmen oder Fernsehserien spannend, kannst du dich online auf Portalen wie YouTube näher informieren, wo sich viele Berufstätige über die Schulter schauen lassen. Eine bewährte Methode ist natürlich nach wie vor das Praktikum, in dem du Berufsfelder hautnah kennenlernst. Vielleicht wird der eigentliche Traumjob daben entzaubernd, doch du entdeckst in einer anderen Abteilung plötzlich deine Bestimmung.
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