| Mila Rothe
Sorry Seems to be the Hardest Word
Vier miserable Wege sich zu entschuldigen

Hallo, ich bin Mila und ich habe eine Schwäche: Manchmal liege ich falsch. Das ist zwar nicht oft der Fall, aber es passiert. Ja ich weiß, ich weiß, das ist bestürzend, aber vielleicht erging es dir in deinem bisherigen Leben ja auch schon einmal so. Das wäre ja auch alles nicht so schlimm, jeder macht Fehler. Im Idealfall entschuldigt man sich, zieht seine Schlüsse daraus und fertig.
Doch leider ist genau das mein Problem. Ich habe nämlich noch eine zweite Schwäche: Ich bin wahnsinnig schlecht darin, mich zu entschuldigen. Was mein Privatleben betrifft, kann ich nur jeden Tag dankbar dafür sein, ein verständnisvolles Umfeld zu haben, das mir meine Schwäche nachsieht (Ich bemühe mich auch wirklich um Verbesserung!). Und im Studium: Naja, da hat ja eh jeder immer recht. Zwischen all den anderen Möchtegern-Akademikern war das ganze keine Schwäche, jedenfalls keine, die mir ein Bein gestellt hätte. Im Job hingegen sieht die Realität anders aus: Hier sitzen nicht nur Leute, die versuchen, mein Verhalten nachzuvollziehen, weil sie mich lieben. Außerdem haben meine Kollegen wahrscheinlich auch einfach häufiger recht, als ich. Kein Wunder, viele kennen sich im Job nun einmal einfach besser aus – allein auf Grund der Tastsache, dass sie viel mehr Berufserfahrung haben als ich, Mitte zwanzig, gerade erst der Uni den Rücken zugekehrt.
Sollte es dir genauso ergehen wie mir, verzage nicht! Ich habe schon viele von unserer Sorte getroffen. Viele stellen sich sogar noch schlimmer an als wir. Und zu unserer Verteidigung darf ich auch noch hervorbringen, dass wir unser Problem mit diesem ganzen Entschuldigungs-Ding ja nun erkannt haben und Einsicht ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Für meine Recherche habe ich nun erst einmal damit begonnen, andere bei ihren Bemühungen, die eigenen Fehler wieder auszubügeln, zu beobachten. Daraus resultiert die Top 4 der schlimmsten Wege sich zu entschuldigen. Bitte nicht nachmachen!
1. „Sorry“ reicht nicht
Ein „tut mir leid“ reicht von seinem Gehalt aus, wenn man jemanden ausversehen angerempelt hat oder jemandem auf den Fuß getreten ist. Für alles andere – also wenn du wirklich einen Fehler gemacht hast– ist ein „tut mir leid“ einfach zu wenig. Der Satz – der ja noch nicht einmal ein vollständiger ist - beinhaltet in diesem Falle nämlich rein gar nichts. Keine Begründung, keine Zukunft und vor allem kein echtes Mitgefühl. Mit einem Schulterzucken auf ein verpasstes Meeting mit diesem Satz zu reagieren wirkt auf ein ohnehin verärgertes Gegenüber nicht wie eine Entschuldigung sondern wie eine Geste der Arroganz. Wer könnte es ihm verübeln, steht er nun doch noch immer mit den gleichen Fragen da wie zuvor: Warum warst du nicht da? Bin ich nicht wichtig genug? Hat es dich einfach nicht interessiert? Schon besser wäre da wohl: Es tut mir wirklich wahnsinnig leid, ich habe komplett die Zeit vergessen! Kann ich dich morgen auf einen Kaffee einladen und wir besprechen, was ich tun kann, um das Projekt voran zu bringen?
2. Alles vor dem „Aber“ zählt nicht!
Was denn nun? Willst du dich entschuldigen oder nicht? Wenn du vorhast, ein „Aber“ in deine Entschuldigung einzubauen, dann lass es lieber gleich, denn dann ist sie nicht echt! Vielmehr soll das „Aber“ anzeigen, dass du Recht hast, und dich trotzdem entschuldigst – wie gütig von dir! Erkennst du, wie wenig Gewicht die Entschuldigung in folgendem Satz hat:
"Tut mir ja echt leid, dass ich dich angeschrien habe, aber wenn du mich provozierst, musst du damit rechnen, dass ich laut werde."
Was dein Gegenüber (zu Recht) versteht, ist: „Wenn du mich provozierst, musst du damit rechnen, dass ich laut werde.“ Das ist zwar zumindest ein vollständiger Satz, er fällt jedoch nicht unter die Kategorie „Entschuldigung“. Natürlich darf man sein Fehlverhalten erklären, aber bitte ohne mit dem Zeigefinger auf jemand anderen zu weisen. Stattdessen könnte man vielleicht sagen: „Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Wenn ich das Gefühl habe, nicht zu Wort zu kommen, werde ich manchmal ungehalten. Das ist aber natürlich keine Entschuldigung dafür, zu reagieren wie ich es getan habe.“
3. Höre auf mit der grenzenlosen Übertreibung
Es hatte doch so gut angefangen. Aber dann folgte auf die Entschuldigung ein. „Boah, ich bin so bescheuert! Wie kann man nur so blöd sein?!“. Bitte. Lass das. Bitte! Lass es vor allem dann, wenn du darauf ein „Nein, so schlimm war es doch gar nicht.“ erwartest. Diese affektierte Übertreibung überspielt dein Fehlverhalten nicht. Stattdessen erwartest du von jemandem, bei dem du dich gerade entschuldigen wolltest, dass er dir das Ego wieder aufbügelt und dich von deinem Fehler freispricht.
4. Aussitzen ist keine Lösung
Bisher konnte ich in meiner kleinen Aufzählung voller Stolz von mir behaupten, nicht dazuzugehören. Wenn ich mich entschuldige, dann vernünftig. Meine Schande erfolgt aber jetzt: Ich tue es oft gar nicht erst. Warum auch? Es ist unangenehm falsch zu liegen und noch viel mehr, sich das vor anderen Leuten einzugestehen. Viel einfacher da doch: Ausweichen. Ja, ich bekenne mich schuldig. Aber Fakt ist: Jeder durchschaut diese Masche. Und ich meine wirklich Jeder! Sich einfach zu entschuldigen, erspart uns so manches Ausreden erfinden, Verstecken und fast hätte ich das schlechte Gewissen vergessen! Lass uns gemeinsam das Undercover-Programm ad acta legen und versuchen unsere Angst vor der direkten Konfrontation zu verlieren.
Tja und die Moral von der Geschicht‘? Am Ende machen das ganze Falschliegen und das Entschuldigen noch immer keinen Spaß. Aber kommen wir darum herum? Nein! Und nun folgt eine erstgemeinte Entschuldigung: Ich bitte aufrichtig um Verzeihung, dir, der du ja offensichtlich in einer ähnlichen Situation bist, nicht immer konkrete Lösungen aufgezeigt zu haben. Aber hey, nun weißt du immerhin schon einmal, wie es nicht geht. Lass mir noch ein bisschen Zeit zu üben und schon bald kann ich dir vielleicht zeigen, wie man es besser macht. Fortsetzung folgt!
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