| Lukas Kayser
Diese drei Phrasen solltest du aus deinem Wortschatz streichen
Wenn du deiner konstruktiven Kritik nicht sofort den Wind aus den Segeln nehmen möchtest

Ob dein Praktikant, deine Chefin oder du selbst – kein Mensch ist davor gefeit, einen Fehler zu machen oder auf eine Idee zu kommen, die jeden anderen sofort die Hand vor den Kopf schlagen lässt, sobald er sie hört. Sicher, es gibt Situationen, in denen du deine eigenen Erfahrungen und in denen du mit Karacho den Fehler machen musst, um aus ihm einen Lerneffekt zu ziehen. Aber nicht immer ist es sinnvoll, jemand offenen Visieres ins Verderben stolpern zu lassen. Wie Eltern ihre Kinder nicht auf die heiße Herdplatte fassen lassen, damit diese merken, dass Verbrennungen zweiten oder dritten Grades nicht so angenehm sind, ist es natürlich auch nicht sinnvoll, einen Kollegen einen Fehler machen zu lassen, an dessen Ende der Konkurs der Firma steht.
Konstruktive Kritik ist eine nützliche, aber natürlich unangenehm. Einerseits für den Kritisierenden, denn häufig wissen wir, wie schmal der Grat ist, auf dem wir uns bewegen und wie leicht wir Menschen mit einer – eigentlich gut gemeinten – Kritik verstimmen oder herablassend und selbstgefällig wirken können. Auf der anderen Seite natürlich auch die Person, der die Kritik gilt, denn den allerwenigsten fällt es leicht, ein solches Feedback anzunehmen, ohne sich nicht auch irgendwie angegriffen zu fühlen. Dabei soll konstruktive Kritik helfen, besser zu werden und bestimmte Verhaltensweisen zu erkennen und abzustellen. Wie schön wäre es also, wenn du dein Feedback so verpacken könntest, dass dein Gegenüber sich ähnlich darüber wie auf ein Geburtstagsgeschenk freut?
Wir nennen dir drei Phrasen, die du auf jeden Fall weglassen solltest, wenn du mit deiner gut gemeinten Kritik nicht gleich auf taube Ohren treffen möchtest.
1. „Du machst immer …“
Ein kleines Wort, das eine große Wirkung hat, denn das Immer impliziert auch eine Unbelehrbarkeit bei der Person, die du kritisierst. Sie macht den Fehler nicht zum ersten, zweiten oder dritten Mal, auch nicht hin und wieder, sondern bestenfalls in einer solch regelmäßigen Häufigkeit, dass eher der fehlende Fehler auffällt als der Fehler selbst, und im schlimmsten Fall: Wirklich jedes einzelne Mal. In seinem Absolutismus besitzt dieses Wort eine Hinterhältigkeit. Niemand hört so eine Aussage gerne, bestimmt auch du nicht.Und wenn sie stimmt? Auch dann solltest du darauf verzichten. Sie hilft weder dir dabei, dein Feedback zu Gehör zu bringen, noch der kritisierten Person, die gerade zum ersten Mal hört, dass sie offenbar seit Ewigkeiten ein und denselben Fehler in Dauerschleife wiederholt. Es schadet nicht, wenn du diese Phrase streichst, ganz im Gegenteil. Freunde dieser Phrase sind übrigens auch „ständig“ oder „jedes Mal“. Auch auf sie kannst du problemlos verzichten.
2. „Jedem ist es aufgefallen …“
Lässt sich auch wunderbar steigern, indem du ein Wirklich an den Anfang des Satzes stellst, um sicherzugehen, dass dein Gegenüber versteht, dass es ausnahmslos jeder Person auf der Welt aufgefallen ist, nur eben dem Ziel deiner Kritik nicht. Ein Fehler, den wirklich niemand auf der Welt begehen würde. Nun ja, außer eben …Aber es schwingt auch noch etwas anderes mit: Jeder im Büro weiß von dem Fehler und womöglich ist er sogar das Klatschthema Nummer eins auf dem Firmenflur, draußen vor der Tür beim Rauchen und in der Kantine. Außerdem wurde der Fehler nicht nur sofort als Fehler erkannt, es hat sich bis zu diesem Zeitpunkt wohl auch noch keiner bemüßigt gefühlt, darauf hinzuweisen.
Kein schönes Gefühl, oder? Deine Kritik wirkt so eher entmutigend, vielleicht sogar demütigend, statt jemanden voranzubringen. Außerdem: Meistens spielt es keine Rolle, wie viele Menschen diesen Fehler jetzt schon entdeckt haben. Es kommt vielmehr darauf an, das daraus resultierende Problem zu lösen.
3. „Wenn ich du wäre …“
Konstruktive Kritik sollte natürlich mit Argumenten untermauert werden. Deine Art und Weise, Arbeit und Probleme anzugehen, mag wunderbar funktionieren, aber nur weil es für dich funktioniert, muss es dass es das nicht auch unbedingt für andere Personen. Und es bedeutet auch nicht zwangsläufig, dass jemand, der einen anderen Weg nimmt, damit falsch liegen muss, schließlich führen viele Wege nach Rom. Alles, was du mit diesem Satz erreichst, wird sein, dass deine Kritik an Wirkung verliert und nicht angenommen wird, selbst wenn sie eigentlich einen wahren Kern hat. Es kann sogar ratsam sein, im Zweifelsfall persönliche Urteile zu vermeiden – schnell können sie bevormundend klingen.Es ist nicht leicht, Kritik zu äußern, die nicht automatisch zu rollenden Augen und Durchzug um Kopf sorgt, aber nicht unmöglich. Auf die erwähnten Sätze zu verzichten, ist ein guter Anfang.
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