| Marie Saifert
Sechs Fragen, die du bei einem Vorstellungsgespräch stellen kannst
So wirst du nie wieder auf dem kalten Fuß erwischt
- 1. Warum ist diese Stelle für den Erfolg der Firma wichtig?
- 2. Kann ich ein paar der Mitarbeiter kennenlernen, mit denen ich zusammenarbeiten würde?
- 3. Gab es einen Vorgänger für diese Stelle und wenn ja, warum ist sie wieder frei?
- Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit hier am meisten?
- 5. Haben Sie noch Vorbehalte mir oder meinen Fähigkeiten gegenüber?
- 6. Wie gehen Sie mit professionellen Unstimmigkeiten im Team um? Haben Sie dafür ein Beispiel?
Die Vorstellungsgespräche, in denen ich nicht gefragt wurde, ob es von meiner Seite noch Fragen gebe, kann ich an einer Hand abzählen. Es dürften vielleicht zwei gewesen sein, wenn es hochkommt, waren es drei Vorstellungsgespräche. Ansonsten kommt diese Frage jedes Mal so verlässlich wie ein verregneter Herbsttag in Hamburg und auch wenn viele der Fragen, die du stellen wolltest, schon im Gespräch beantwortet wurden, kannst du natürlich schlecht verneinen. Es ist also sinnvoll, ein paar Fragen in der Hinterhand zu haben, auf die du zurückgreifen kannst. Und es kommt nicht nur darauf an, dass du Fragen hast, sondern auch welche.
Fragen nach deinem Gehalt und deinen Aufgaben sowie die Frage, wann du mit einer Antwort rechnen kannst, erledigen sich häufig im Gesprächsverlauf. Außerdem sind es offensichtliche Fragen und nicht sonderlich kreativ oder besser: Du verschenkst an dieser Stelle Potential. Denn mit deinen Fragen hast du noch einmal die Möglichkeit, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Und auch für dich selbst kann die richtige Frage Gold wert sein, da sie dir einen intensiveren Einblick in das Unternehmen geben kann.
Deswegen haben wir für dich sechs Fragen rausgesucht, die du in deinem Vorstellungsgespräch stellen kannst:
1. Warum ist diese Stelle für den Erfolg der Firma wichtig?
Mit dieser Frage spielst du den Ball gleich zurück zu den Personalern und zeigst, dass du nicht nur daran interessiert bist zu erfahren, was sie von dir als Kandidaten halten, sondern auch deine Rolle im Unternehmen ausloten möchtest. Welche Wichtigkeit besitzt deine Stelle und wie passt sie bzw. du als Bewerber in die Zukunft der Firma? Wie wird mit dir geplant? Außerdem ist es ein Indikator für dich, was von dir auf der Position erwartet wird. Und es zeigt dir, wie verantwortungsvoll sie ist.2. Kann ich ein paar der Mitarbeiter kennenlernen, mit denen ich zusammenarbeiten würde?
Diese Frage ist, je mehr du darüber nachdenkst, eine ziemlich gute Frage, da sie deinem Gegenüber zeigt, dass du begriffen hast, wie wichtig das zwischenmenschliche Miteinander und die Dynamik innerhalb des Teams ist. Für die Firma, für den Arbeitsplatz, für dich selbst, denn – ein weiterer Punkt, den du mit dieser Frage indirekt implizierst – du willst nicht bloß von morgens bis abends an deinem Schreibtisch sitzen und wie der einsame Wolf deinen Stiefel durchziehen, du siehst dich auch als Teil eines Teams. Auch für dich ist die Frage nicht unwichtig, schließlich handelt es sich bei den Mitarbeitern um deine möglichen Kollegen, mit denen du zusammenarbeiten wirst. Ist das Klima unterirdisch, hilft auch ein fürstliches Gehalt meist wenig. Diese Frage hilft dir also dabei herauszufinden, ob der Job auch auf der menschlichen Ebene passt.3. Gab es einen Vorgänger für diese Stelle und wenn ja, warum ist sie wieder frei?
Diese Frage kann sehr aufschlussreich für dich sein, denn es gibt verschiedene Gründe, weswegen die Stelle wieder freigeworden sein kann. Vielleicht ist die Fluktuation immer relativ hoch, da bei normalen Verlauf schnell eine Beförderung oder auch eine Promotion winkt. Oder dein Vorgänger hat die Erwartungen nicht erfüllt. Vielleicht hat er auch eine neue Herausforderung gesucht oder ist aus privaten Gründen in eine andere Stadt gezogen. Wie gesagt, die Gründe dafür können vielfältig sein, und auch wenn die Personaler auf deine Frage ausweichend reagieren, kann das für dich durchaus interessant sein. Also achte nicht nur auf den Inhalt des Gesagten, schau auch, wie dir auf die Frage geantwortet wird. Wird eher rumgedruckst und versucht, das Thema zu vermeiden? Oder eher allgemeine Phrasen gedroschen? Auch das ist schon eine vielsagende Antwort.Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit hier am meisten?
Es ist eine Frage, die dich durchaus auf den falschen Fuß erwischen kann: "Warum möchten Sie bei uns anfangen?" Wieso also den Spieß nicht einfach umdrehen und die Frage zurückgeben? Denn auch wenn deine Gesprächspartner gerne in dem Unternehmen arbeiten, bedeutet das nicht, dass sie auch gleich wie aus der Pistole geschossen eine Antwort darauf parat haben und sicherlich wird mancher von ihnen einen Augenblick über die passenden Worte nachdenken müssen. Auch hier kann es sich lohnen, nicht nur auf die Worte selbst zu achten. Im besten Fall bekommst du auch hier einen tiefergehenden Einblick in das Verhältnis deines Gegenübers zu dem Unternehmen und somit eine Vorstellung davon, ob es mit dir und deinem potenziellen neuen Arbeitgeber passen könnte oder eher doch nicht.5. Haben Sie noch Vorbehalte mir oder meinen Fähigkeiten gegenüber?
Eine durchaus mutige Frage. Es mag dir im ersten Moment so vorkommen, als streutest du selbst noch einmal Zweifel an deinen Fähigkeiten und deutetest auf deine Schwächen hin, aber ganz im Gegenteil, eigentlich ist es sogar eine sehr gute Frage. Nicht immer zeigen die Personaler offen jeden Zweifel, den sie an dir hegen und so hast du die beste Gelegenheit, mögliche Zweifel noch zu zerstreuen. Hast du beispielsweise eine größere Lücke im Lebenslauf, die von deinen Gegenübern im Vorstellungsgespräch vielleicht nicht von selbst angesprochen wird, bedeutet das jedoch nicht, dass sie diese einfach bloß übersehen haben. Mit deiner direkten Frage lässt du deine Gesprächspartner ihre Vorbehalte offen aussprechen – und kannst hier intervenieren und das womöglich eine oder andere schiefe Bild von dir noch gerade rücken. Es wäre doch nichts ärgerlicher, als den Job nur nicht zu bekommen, weil einer der Personaler unbegründete Zweifel an deinem Können hat.6. Wie gehen Sie mit professionellen Unstimmigkeiten im Team um? Haben Sie dafür ein Beispiel?
Auch hier zeigst du, dass du die Dynamik im Team für einen wichtigen Aspekt hältst. Die Zusammenarbeit im Team ist wichtig für den Erfolg eines Projektes und natürlich kann es hier auch zu Unstimmigkeiten kommen. Unstimmigkeiten sind auch nichts Schlechtes, im Gegenteil, Sie weisen darauf hin, dass Meinungsverschiedenheiten erwünscht sind – wo alle immer miteinander übereinstimmten, besteht die Gefahr, sich bestimmten Möglichkeiten und Lösungswegen zu verschließen oder sie schlicht zu übersehen. Langfristig kann das nicht nur gegen den Erfolg des Unternehmens arbeiten – es kann dir auch ziemlich die Lust an der Arbeit vergällen, wenn keine fruchtbare, kreative Atmosphäre möglich und deine Meinung womöglich gar nicht gefragt ist.Auch interessant
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