| Paulina Sobczak
Von diesen 3 Dingen solltest du dich lösen
Wenn du Erfolg ernten möchtest

Eine der vielen Weisheiten, die mir mein Opa immer mit auf dem Weg gab, war: "Paulina, auf der Welt gibt es nichts umsonst. Nicht mal der Tod ist umsonst, denn der kostet das Leben." Obwohl meine Mama ihm immer sagte, er solle mich nicht mit solchen negativen Weisheiten ängstigen, denn ich war damals noch klein und noch nicht eingeschult, gab er mir jedes Mal, wenn wir meine Großeltern besuchten, zwei, drei Weisheiten mit auf den Weg, die im Rückblick alle von eher einer pessimistischen, misanthropischen Weltsicht zeugten. Für meinen Opa war das Glas nie halb leer, geschweige denn halb voll, es hatte immer schon jemand anderes vor ihm ausgetrunken. Was hingegen niemals versiegte, war sein Quell unendlicher, pessimistischer Aphorismen, von denen ich viele vergessen, aber manche auch behalten habe, wie eben die, dass es im Leben nichts umsonst gebe.
Obwohl ich mich als eher optimistischen Menschen bezeichnen würde, kann ich ihm in diesem Punkt zustimmen. Das ist einerseits eine ernüchternde Erkenntnis, aber auf der anderen Seite kann sie dich auch motivieren: Denn – nun kommt meine optimistische Sicht der Dinge – nur, weil alles im Leben einen Preis hat, bedeutet das nicht, dass du das, was du abgeben sollst, um etwas anderes dafür zu bekommen, am Ende auch wirklich missen wirst. Oder, um es greifbarer zu formulieren: Manchmal musst du eine Angewohnheit ablegen, um einen nächsten Schritt zu machen, und obgleich dir das Ablegen der gewohnten Routine schwerfällt, stellt es sich am Ende als eine positive Entscheidung heraus, weil diese Routine dich bloß ausgebremst hat.
Besonders wenn du einen Karriereweg wählst, der anderen als brotlos und unsicher gilt, brauchst du häufig ein dickes Fell und musst dich von mancherlei Dingen freischwimmen. Drei davon nennen wir dir hier:
1. Anderer Leute Definition von Erfolg
Jeder Mensch definiert Erfolg anders. In den jeweiligen Peergroups ähneln sich diese Definitionen jedoch sehr stark. Meine Familie wertschätzt finanzielle Sicherheit und Beständigkeit. Besonders für meinen Vater stehen diese Eigenschaften weit vorne, selbst wenn das bedeutet, Langweile spannenden neuen Aufgaben vorzuziehen. Seit seiner Ausbildung arbeitet er im selben Betrieb und obwohl er mehrere Gelegenheiten hatte, anderswo einen neuen Schritt zu wagen, ließ er es bleiben: "Zu viele Ungewissheiten."Für die meisten meiner Kommilitonen und Kommilitoninnen in meinem wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereich konnte es jedoch nicht schnell genug hochhinaus gehen – ob nun selbstständig mit einem eigenen Unternehmen oder angestellt in einer Firma, Erfolg hieß für sie, möglichst schnell die Karriereleiter hinaufzuklettern, viel Geld zu verdienen, ein Eigenheim zu besitzen, in irgendwas zu investieren, sowas eben.
Es ist weder verkehrt, den Weg meiner Eltern zu gehen noch den meiner Mitstudierenden, aber beide Wege sind nicht der meine. Im Gegensatz zu meinen Eltern gefällt mir das Ungewisse, der überraschende Moment und ich habe eine Affinität zum Kreativen. Nach den ausgefeilten Karriereplänen meiner besten Freundin im Studium, die bis auf den Monat genau wusste, welchen Schritt sie wann erledigt haben will, könnte ich schwerlich leben. Und doch ist es schwer, sich nicht davon beeinflussen zu lassen und vom eigenen Weg abzukommen, denn beide Gruppen sind die, in denen ich mich lange Zeit bewegt habe und die Meinung anderer bzw. bestimmter Menschen, auch wenn wir gerne das Gegenteil behaupten, ist uns wichtig.
Dennoch wusste ich, was ich wollte und habe mich nicht von den zweifellos gutgemeinten Ratschlägen beirren lassen. Setzte ich andere Definitionen von Erfolg als Maßstab, müsste ich mich als gescheitert sehen: Weder ist mein Einkommen bis zur Rente gesichert, noch habe ich eine Eigentumswohnung oder ein eigenes Haus in Sicht. Aber dennoch würde ich mich nicht als unzufriedener als meine Eltern oder meine beste Studienfreundin bezeichnen, denn ich bin inzwischen da angekommen, wo ich hinwollte und kann vom Schreiben leben.
Denn wenn du deine Ziele kennst und weißt, was ihnen zugrunde liegt und wie du sie erreichen kannst, fällt es dir um einiges leichter, die Erwartungen anderer Leute hinter dir zu lassen.
2. Die Angst, beurteilt zu werden
Wahrscheinlich käme niemand auf die Idee, eine Anwältin zu fragen, ob sie immer noch prozessiert, oder einen Schreiner, ob er immer noch Möbel baut. Als Schreiberin habe ich diese Frage jedoch häufig gehört: "Schreibst du eigentlich (immer) noch?" Manchmal schwingt der Unterton mit, warum ich diese Schnapsidee noch immer nicht aufgegeben habe und ob ich nicht endlich einem richtigen Beruf nachgehen und so auch meinen Teil zur Gesellschaft beitragen möchte, meist kommt die Frage jedoch ohne böswilligen Subtext aus. Trotzdem reduziert sie meine Arbeit dadurch um ihre Ernsthaftigkeit, so als sei sie lediglich ein schönes Hobby und nicht gleichzusetzen mit einer richtigen Arbeit.Mittlerweile habe ich mit mehr Menschen in kreativen Bereichen zu tun als früher und sie alle bekommen diese Frage zuhauf gestellt. Unterhalte ich mich mit neuen Menschen, kommt es unweigerlich zur Frage: "Und was machst du beruflich?" Egal, ob ich nun sage, dass ich Schreiberin, Autorin oder Texterin bin, für manche Menschen ist es augenscheinlich schwer, das als einen richtigen Beruf einzuordnen. Um 12 Uhr aufstehen, danach lange und ausgiebig frühstücken, bis es irgendwann nachmittags mit einem Glas Gin Tonic oder einer Flasche Wein an den Schreibtisch geht, wo einen dann die Muse küsst oder eben auch nicht, und abends bleibt man lange wach und schaut Serien, bis die Augen zuklappen – so scheinen viele meinen Tagesablauf zu sehen. Manchmal sind die Personen, mit denen ich rede, begeistert, wenn ich im weiteren Verlauf von meiner Arbeit spreche, manche reagieren aber auch mit Geringschätzung: "Aha … und davon kann du leben?"
Die Angst vor der Beurteilung anderer Menschen kann viele unserer ambitionierten und schillerndsten Träume zerstören. Und auch wenn wir es uns ungerne eingestehen – und auch unterschiedlich damit umgehen –, haben viele genau vor einer solchen Beurteilung Angst. Und es ist ja nicht nur die flüchtige Partybekanntschaft, mit der du, weil du dir zufällig in der Küche gerade ein Getränk geholt hast, für eine Viertelstunde ins Gespräch gekommen bist, auch Verwandte und Bekannte halten mit ihren Meinungen und Bewertungen nicht hinter den Berg.
Ich bin mit meinen besten Freunden und meinen Eltern nicht immer einer Meinung und es gab auch Momente, in denen wir ganz schön über Kreuz lagen. Aber bei allen Meinungsverschiedenheiten und gutgemeinten Ratschlägen bilden sie den Kern der Bezugspersonen, die nicht verurteilen, was ich mache, und dabei immer hinter mir stehen. Ihre Meinungen sind mir wichtig, ohne immer mit ihnen übereinstimmen zu müssen natürlich, und es ist schön, einen solchen Rückhalt zu haben.
Aber auch nur diese Meinung. Sobald du deine Angst davor, beurteilt zu werden, hinter dir gelassen hast, kannst du feststellen, dass es dir gleich leichter fällt, dich auf deinen Karriereweg zu konzentrieren, und dass du ihn um einiges produktiver, kreativer und fokussierter bestreitest.
3. Die Last der Vergangenheit
Wir alle haben eine Vergangenheit und bei uns allen besteht sie nicht nur aus schönen Erinnerungen. Bei den einen sind sie weniger, bei den anderen hingegen richtig schlecht. Auch der berufliche Bereich bildet da keine Ausnahme: Ein jähzorniger Chef, eine Abteilungsleiterin, die hintenherum gegen dich arbeitet, ein Angestellter in der Kantine, der dich nicht leiden kann und dir in dein Essen spuckt, es gibt viele Möglichkeiten, warum du ungern an eine bestimmte Arbeit zurückdenkst. Wie bei allen schlechten Erfahrungen dauert es seine Zeit, bis du sie hinter dich gebracht hast. Egal, ob nun im beruflichen oder einem anderen Bereich: Es ist wichtig, dich damit auseinanderzusetzen und selten hakst du so eine Erfahrung einfach ab. Aber irgendwann musst du damit abschließen und die Vergangenheit Vergangenheit sein lassen, sonst lässt du sie auch zu deiner Zukunft werden. Es mag wie aus einem billigen Ratgeber klingen, aber es ist wirklich so: Du musst dich von überflüssigen Gepäck befreien, wenn du ungehindert weiter deinen Weg voran gehen willst.Sicherlich kannst du der Chefin, die dich entlassen, oder dem Freund, der dir den Laufpass geben hast, den Rest deines Lebens grollen, aber du kannst auch das Positive daraus ziehen: Ohne diese Erfahrung, ohne diesen Moment, der eine Phase deines Lebens beendet hat, wärst du nicht in eine andere eingetreten. Vielleicht wärest du noch heute bei der alten Arbeit versauert, längst abgekommen von deinen Plänen und Träumen. Also lass die Vergangenheit ruhen und versuch die Chancen der Zukunft zu nutzen. Denn immer wenn du etwas gehen lässt, öffnen sich dadurch neue Möglichkeiten.
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