
Du hast die verschiedenen Phasen des Bewerbungsprozesses hinter dich gebracht: Du bist die Stellenanzeigen durchgegangen, hast Ausschreibungen gefunden, die zu dir und deiner Karriereplanung passen, hast Bewerbungen geschrieben und wurdest zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, die du gut vorbereitet absolviert hast und die, deiner Meinung nach, auch gar nicht so schlecht verliefen. Und weil du weißt, dass mit dem Ende des Vorstellungsgespräches der Bewerbungsprozess noch nicht zu Ende ist, hast du dich natürlich hinterher noch einmal bedankt und eine Nachfassmail geschrieben.
Nun kommt der Moment, in dem du nicht mehr so viel Einfluss hast. Nun sind die entscheidenden Personen in dem Unternehmen an der Reihe, eine Person für die ausgeschriebene Stelle auszuwählen. Für dich ist jetzt wichtig, aus dem Volldampf-Modus runterzufahren und in den Wartemodus zu wechseln. Das ist nicht einfach, denn irgendetwas möchtest du tun, um die Personaler endgültig von dir zu überzeugen und deine Chancen zu erhöhen.
Wir verraten dir, was du in der Phase noch tun kannst und was du lieber sein lassen solltest:
Reiß nicht gleich ein, was du aufgebaut hast
Auch wenn dein Vorstellungsgespräch gut verlief, besser geht es bekanntlich immer und irgendwie musst du doch noch etwas für dich in die Waagschale werfen können, um dein Interesse bekunden und deine Fähigkeiten unterstreichen zu können. Vielleicht solltest du noch einmal anrufen, vorbeigehen, Blumen schicken, ein weiteres Motivationsschreiben im Umfang eines kleinen Romans schreiben … Es ist wie bei vielen anderen Beziehungen. Interesse zu zeigen ist eine gute Sache, aber so wie du desinteressiert wirken kannst, kannst du auch überinteressiert oder gar aufdringlich rüberkommen, was dich am Ende weniger interessant für das Unternehmen macht, weil du wirkst, alles bräuchtest um alles in der Welt diesen Job. Aber auch, wenn das Unternehmen sich trotzdem dazu entscheidet, dich einzustellen, kann dir zu viel Interesse zum Nachteil gereichen, denn dir könnte ein niedrigeres Gehalt angeboten werden als einem Mitbewerber, der nicht so sehr hat raushängen lassen, dass er für diesen Job wirklich alles täte.Antworte zeitnah
Statt also täglich vor dem Büro des Personalers herumzulungern und zu fragen, wie denn der aktuelle Stand sei, da du unglaublich gerne diesen Job anträtest, nimmst du dich zurück und wartest auf die Entscheidung. Zurücknehmen heißt jedoch nicht, das Feld gänzlich verwaisen zu lassen. So wie du auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zeitnah in den folgenden 24 Stunden reagieren solltest, gilt das natürlich auch, wenn du eine Rückmeldung auf das Vorstellungsgespräch bekommen hast. Antwortest du erst ein paar Tage später, wirkt das auf deinen möglichen Arbeitgeber, als bestünde von deiner Seite kein Interesse mehr. Lass dir nicht zu viel Zeit mit deiner Antwort. Auch hier ist unter 24 Stunden ein guter Richtwert; ideal ist es, in wenigen Stunden eine Rückmeldung zu geben.Aber natürlich ist das nicht immer möglich, beispielsweise wenn du gerade im Urlaub bist. Um dir deinen Traumjob nicht durch die Finger gleiten zu lassen, solltest du in deinem Postfach eine Abwesenheitsmail und, sofern du telefonisch ebenfalls nicht erreichbar bist, eine aktuelle Mailboxansage einrichten.
Mach dich nicht verrückt
Wenn du morgens beim Aufstehen an deinen möglichen neuen Job denkst, abends vor dem Zubettgehen, beim Mittagessen, während des Sports, während du dich mit Freunden triffst und du nachts noch von ihm träumst, zeigt dir das, dass der Job wahrscheinlich gar nicht so übel ist – vielleicht handelt es sich sogar um deinen absoluten Traumjob. Auf jeden Fall hast du echtes Interesse daran. Ließe dich eine Rückmeldung vollkommen kalt, solltest du darüber nachdenken, ob es überhaupt sinnvoll ist, diesen Job anzunehmen oder du nicht lieber auf ein passenderes Angebot wartest.Aber du kannst dich natürlich auch verrückt machen, wenn du jede einzelne Minute damit verbringst, über diesen Job nachzudenken, wann dir wohl die Entscheidung mitgeteilt wird, wie sie ausfallen wird und ob du nicht vielleicht doch mehr im Vorstellungsgespräch hättest geben können. Du hättest ihn nämlich schon gerne, denn es ist ein großartiger Job und du malst dir aus, wie wohl deine Kollegen so sind … Bekommst du jedoch den Job am Ende nicht, bist du nur noch enttäuschter. Verrenne dich also nicht in irgendwelchen Obsessionen. Falls du nicht aus deiner Haut kannst und das Gedankenmachen einfach brauchst, setze dir ein zeitliches Limit, vielleicht ein bis zwei Tage, an denen du deine Gedanken noch um den Job, und alles was damit zusammenhängt, kreisen lässt. Danach gilt für dich: abschalten und warten.
Höflich und freundlich bleiben
Idealerweise meldet sich das Unternehmen bei dir, bietet dir den Job an und ihr müsst nur noch über einige Eckdaten wie Gehalt oder Urlaubstage sprechen. Aber es kann auch anders laufen: Eine Zeitlang hörst du nichts, dann erfährst du, dass du den Job leider nicht bekommen hast. Die einsetzende Enttäuschung ist verständlich, dennoch solltest du sie während des Gesprächs, oder während du auf die Absagemail antwortest, zurückstellen. Bedank dich für das Gespräch und die investierte Zeit und wenn die Möglichkeit besteht, in Kontakt zu bleiben bzw. bei späteren Ausschreibungen mit einbezogen zu werden, nutze sie.Richtig ärgerlich ist es, wenn dir der Personaler nach dem Vorstellungsgespräch erzählt, dass du in der engeren Auswahl seist und in den nächsten 14 Tagen mit einer Entscheidung zu rechnen sei. Du hörst nie wieder etwas von dem Unternehmen. Manchmal verzögern sich Prozesse auf fast schon groteske Weise, manche Unternehmen halten es jedoch leider nicht für nötig, sich für eine Absage zurückzumelden – obwohl sie es andersrum von den Bewerbern wiederum erwarten. Falls du ein bis zwei Wochen nach dem Vorstellungsgespräch, oder einer besprochenen Frist, noch nichts gehört hast, ist es in Ordnung, noch einmal nachzufragen. Ab einem bestimmten Moment solltest du dich aber fragen, ob der Aufwand sich überhaupt lohnt – auch wenn du Verständnis dafür haben solltest, dass alles ein wenig länger dauern kann als gedacht, bedeutet das nicht, dass du dich absichtlich hinhalten musst. Manchmal ist es besser, einen Haken hinter eine Sache zu machen und sich anderen Optionen zuzuwenden.
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