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Warum ein Schritt nach vorn in deinem Job einen Schritt zurück in deiner Karriere bedeuten kann

Wir nennen dir vier Momente, in denen es so ist
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Der Blick zurück kann wichtig sein, um den richtigen Umgang mit Fehlern zu finden oder die Vorstellungen der eigenen Karriere neu zu justieren. Wer sich jedoch zu lange mit dem Vergangenen beschäftigt, läuft Gefahr, nicht vom Fleck zu kommen. Und es scheint ja auch ziemlich einfach: Wer in seiner Karriere vorankommen möchte, muss nach vorne blicken. Wenn dein Job dir die Möglichkeit gibt, einen Schritt nach vorne zu machen, solltest du ihn also annehmen, denn schließlich kann ein Schritt nach vorne doch kein Schritt zurück sein, oder? Aber der Karriereweg gestaltet sich nicht immer so einfach. Was dich in deinem Job voranbringt, bringt dich zwar häufig auch in deiner Karriere voran, aber es gibt Momente, in denen dieser Schritt nach vorn für deine Karriere eher einen Rückschritt bedeutet.
Hier sind vier Momente, in denen ein Schritt nach vorn im Job für dich einen Schritt in der Karriere bedeuten kann:

1. Wenn eine Promotion dich von dem abhält, was du wirklich willst

Eine Promotion ist erst einmal keine schlechte Sache. Du bekommst einen neuen Titel, der sich nicht nur auf dem Papier ganz gut macht, sondern in der Regel auch eine bessere Stelle und mehr Geld verspricht. Und natürlich ist es auch eine Bestätigung, dass du gut bist in dem, was du tust. Doch wenn du diesen Schritt machst, bedeutet das Arbeit – Arbeit, die sich am Ende auszahlt, für dich aber auch Änderung in deinem Tagesablauf und einiges an Zeit frisst. Und mit der Promotion ändern sich auch deine Position und dein Verantwortungsbereich. Das mag genau sein, was du möchtest – dann solltest du Herausforderung angehen.

Oder es ist genau das Gegenteil von dem, was du tun möchtest. Dann wirkt sich der Schritt zwar positiv auf dein Bankkonto aus und du hast einen fancy Titel, aber die Aufgaben, die dir Spaß gemacht haben, der direkte Kontakt zu den Kunden oder die Projektarbeit mit deinen Kolleginnen und Kollegen beispielsweise, fallen weg und du sitzt vielleicht alleine am Schreibtisch und musst Aufgaben delegieren, irgendetwas, worauf du auf jeden Fall so gar keine Lust hast. Ist das der Fall, solltest du genau überlegen, ob du das Angebot einer Promotion wirklich annehmen solltest. Genauso wie du so ein Angebot nicht sofort und ohne Bedenkzeit ablehnen solltest, solltest du sie auch nicht einfach so annehmen. Wichtig ist, dass sie zu deiner Karriere passt und nicht, dass sie dir eine bessere Position in deinem Job verschafft, die du aber eigentlich gar nicht willst.

2. Wenn eine neue Aufgabe jegliche Zeit für deine anderen Projekte aufsaugt

Die allermeisten Tage im Jahr haben 24 Stunden und ziehst du von ihnen Arbeit, Anfahrtszeit und Schlaf ab, bleibt gar nicht mehr so viel Zeit übrig, in der du ebenfalls Essen, Besorgungen machen und noch andere wichtige Dinge machen musst. Bekommst du eine neue Aufgabe von deinen Chefs, zeugt das von Vertrauen, das sie in dir haben, aber dieses Vertrauen kann auch bedeuten, dass du am Ende des Tages weniger Zeit für deine anderen Projekte hast, weil die neue Aufgabe all deine zur Verfügung stehende Zeit frisst. Das kann dich einerseits von den Aufgaben in deinem Job abhalten, die dir persönlich wichtig sind und für die du diesen Job eigentlich machst, auf anderen Seite kann es auch bedeuten, dass du mehr Zeit auf der Arbeit verbringen musst als vorher – was einem Projekt, das du neben der Arbeit aufbaust, in die Quere kommt, in dem du aber die Erfüllung deiner Karriere siehst. Hier ist es immer wichtig, zu schauen, wie du dir deine Karriere vorstellst. Ist das Erklimmen der Karriereleiter in deinem Unternehmen das, was du dir im Studium ausgemalt hast, und die neue Aufgabe die nächste Sprosse auf der Leiter? Dann kannst du dich freuen. Ist es das jedoch nicht, solltest du lieber darauf verzichten und stattdessen tun, was dich deinen Karriereträumen näher bringt.

3. Wenn sich dir die Möglichkeit eines Vortrages zu einem Thema bietet, das dich nicht interessiert

Selbst in deinem Traumjob gibt es manchmal Dinge, die du nicht ganz so gerne machst, und Themen, die dich nicht so wirklich interessieren. Bekommst du das Angebot, einen Vortrag zu halten, ist das für dich auch eine Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und deine Fähigkeiten und dein Wissen in dem Bereich, über den du referierst, zu präsentieren. Und ja, manchmal sind die Themen, zu denen du einen Vortrag halten sollst, nicht so interessant oder interessieren dich selbst nicht so richtig. Manchmal ist es wichtig, dich aus deiner Komfortzone zu begeben und dich auf etwas einzulassen, was nicht ganz zu hundert Prozent dein Metier ist. Aber nicht jedes Thema ist gleichzeitig auch sinnvoll für dich: Als Experimentalphysiker ist beispielsweise ein Vortrag über Urheberrechtsverletzungen in den Sozialen Netzwerken für deine Reputation und deine Karriereziele nicht wirklich relevant. Wenn es dich also nicht interessiert, gibt es keinen Grund für dich, das Angebot für diesen Vortrag anzunehmen. Arbeitest du hingegen in der Presseabteilung eines Unternehmens, findest die Digitalisierung jedoch nicht so spannend, ist das eher ein Fall dafür, dich aus deiner Komfortzone zu bewegen. Es ist also wichtig zu schauen, was dir der Vortrag für deine Karriere und deine Expertise bringt.

4. Wenn ein Job nicht zu deinen Zielen passt

Sicherlich, es ist schön, so bald wie möglich nach dem Studium in die Arbeitswelt einzutauschen und deine Fähigkeiten und dein Wissen einzubringen. Manchmal kann es sinnvoll sein, einen Job anzunehmen, der nicht gänzlich zu deinen Karriereplänen passt, denn ein Umweg kann sich im Nachhinein als der perfekte Schritt herausstellen – verlier dabei aber nicht deine Karrierepläne aus den Augen. Und vergiss nicht, dass zwischen "nicht gänzlich passt" und "überhaupt nicht passt" ein großer Unterschied besteht. Den nächstbesten Job, den du kriegen kannst, anzunehmen, ist keine gute Idee. Das gilt auch, wenn du bereits einen Job hast und du die Möglichkeit bekommst, woanders arbeiten zu können.
Es ist schön, wenn du dir finanziell keine Sorgen machen musst, eine ansprechend klingende Position innehast und vielleicht sogar dein eigenes Büro. Aber deine Stelle sollte zu deinen Zielen passen, sonst machst du einen Schritt in deiner Karriere zurück, selbst wenn dir der Job – oder die Position – wie ein großer Schritt nach vorne vorkommt.

Tags: Erfolg + Karriere machen + Arbeitsplatz + Traumjob + Karriere

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