| Anna Faber
Fünf Dinge, die wir zu Beginn unserer Karriere anders machen würden
Wenn wir unsere Karriere neustarten könnten

Besonders im Norden ließ der Sommer dieses Jahr auf sich warten und dennoch – oder gerade deswegen – verschwanden in den Sommerferienmonaten wieder viele Menschen in den Urlaub, was sich auch bei uns im Büro bemerkbar machte. Die Abwesenheits-Mails häuften sich im Postfach, am Telefon wurden wir ebenfalls vertröstet, unsere Ansprechpartner hätten die nächsten zwei, drei Wochen frei. Kurz: Es war nicht so viel los und in dieser Leerlaufzeit, wie wir sie nennen, kamen wir auch endlich dazu, unseren Aufgabenstapel abzuarbeiten. Und auch für den einen oder anderen Plausch blieb noch Zeit. Und so kam in unserem Montagsmeeting irgendwann die Frage auf, was zu Beginn unserer Karriere anders machen würden, wenn wir wie bei einem Videospiel das Level noch einmal von vorn beginnen könnten.
Wir lieben unseren Job und die damit verbundenen vielseitigen und spannenden Aufgaben, dennoch sind unsere Karrieren natürlich nicht perfekt gelaufen – welche Karriere tut das auch schon? Und so bot sich diese nette Gedankenspielerei förmlich an. Und auch wenn wir begeistert sind über das, was wir tun, aber wir waren uns einig: Täte sich in unserem Büro ein Wurmloch auf und wir könnten unsere Karrieren mit unserem jetzigen Wissenstand noch einmal von vorne beginnen, wir würden definitiv hindurchgehen.
Für uns bleibt das Gedankenspiel vorerst ein lockerer Spaß im Arbeitsalltag, für dich hingegen lohnt es sich, denn schließlich stehst du noch am Anfang deiner Karriere und kannst einige Dinge anders angehen. Deswegen haben wir die fünf häufigsten Punkte zusammengestellt, die genannt wurden:
1. Investiere mehr in deinen Verstand und nicht so viel in Materielles
Häufig winkt am Karriereanfang noch nicht das große Geld und du musst mehr darauf achten, wofür du es ausgibst, als du es in einigen Jahren tun müssen wirst. Wir mussten feststellen, dass wir viel Geld in den Bereich Lebensqualität gesteckt hatten: Ein schön großes Zimmer in einer WG, eine eigene Wohnung, eine Spülmaschine, ein Auto, neue fetzige Kleidung oder ein weiteres Paar Schuhe, Abende mit Freunden in Bars und Restaurants, Kinobesuche, Urlaub auf fernen Kontinenten. Die Liste der Dinge, dir wir uns nach der entbehrungsreihen Zeit des Studiums gegönnt haben, ließe sich noch länger fortsetzen.Und es ist gut, sich mal etwas zu gönnen, denn du lebst nicht nur für den Job und es ist auch wichtig, einen Ausgleich zur Arbeit zu haben, etwas auf das du die freuen kannst oder das dir das Leben erleichtert. Du sollst die Ausgaben dafür also nicht gleich auf null reduzieren. Denk aber daran, nicht das, was ich den Bereich des Geistigen bzw. deiner Weiterbildung nennen möchte, zu kurz kommen zu lassen. Es gibt viele Dinge, die du noch lernen kannst und die dich später im Job, aber auch in deinem Privatleben, weiterbringen werden. Besuch eine Fortbildung für ein Computerprogramm, lerne eine Sprache, geh in einen Kurs für Körpersprache, erfahre mehr über Organisation und Zeitmanagement, kauf dir ein Buch zu einer Thematik, die zu deinem Job passt, besuche Seminare, die dir helfen, deinen Karrierezielen näher zu kommen. Kurz: Bilde dich weiter und stecke dein Geld nicht nur in Luxusartikel, sondern vor allem auch in dich.
2. Deine Gesundheit ist oberstes Gut
Es gibt Leute, die ihre Karriere über alles stellen. Es spricht zwar nichts dagegen, den Job sehr wichtig zu nehmen und viel reinzustecken, aber es ist nicht unbedingt klug, das ohne jegliches Augenmaß zu tun. Das bedeutet nun nicht, dass du lediglich Dienst nach Vorschrift verrichten sollst oder es nur eine bestimmte Anzahl an Stunden gibt, die du am Tag oder in der Woche besser nicht überschreitest. Ebenso können wir dir nicht sagen, ab wann du besser zu Hause bleibst und das Bett hütest. Das ist nämlich von vielen Faktoren abhängig, unter anderem von dir selbst. Was wir dir aber sagen können: Gesundheit ist die Grundlage für alles in deinem Leben und das schließt auch deine Karriere mit ein. Energie, Kreativität, Konzentration, Produktivität – viele Faktoren hängen von deiner Gesundheit ab. Bist du chronisch übermüdet oder hast dir einen Infekt eingefangen, wirkt sich das auf deine Leistung aus. Zu oft haben wir uns trotzdem zur Arbeit geschleppt, obwohl wir eigentlich krank waren, denn der Stapel mit Arbeit verschwindet nicht von alleine. Das ist meist jedoch ein Fehler, weil du so nicht nur weniger gut arbeitest als sonst, du ziehst deine Krankheit auch nur unnötig in die Länge und damit auch die Zeit, in der du nicht richtig auf der Höhe bist. Kuriere dich lieber ein paar Tage aus, denn im Endeffekt verlierst du mehr Zeit, wenn du stattdessen krank zur Arbeit gehst.Bist du gesund, erledigt sich alles viel einfacher – auch die richtige Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung gehören zur Gesundheit dazu. Achte also auf deine Gesundheit. Dazu gehört nicht nur dein Körper, sondern auch deine Psyche.
3. Lerne, wie du deine Zeit am besten einteilst
Du kennst bestimmt den Spruch: "Ich habe ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem habe." Manch einer von uns hat nach dieser Devise sein Studium erfolgreich bestritten. Doch spätestens, wenn du in den Arbeitsalltag einsteigst, merkst du oft, dass es die Phase mit dem Motivationsproblem eigentlich gar nicht mehr so richtig gibt und du in der Regel sofort in die Zeitproblemphase eintrittst. Es gibt an jeder Ecke Arbeit und sie will erledigt werden. Du solltest also lernen, dir deine Zeit richtig einzuteilen. Die gute Nachricht ist: Obwohl es manchmal so aussieht, als würdest du an einem Tag von dem Arbeitspensum einer ganzen Woche erschlagen, ist es möglich, deine Zeit vernünften zu managen. Die schlechte ist: Wir können dir nicht sagen, wie. Du musst für dich selbst herausfinden, wie der perfekte Weg für dich aussieht.Eine Kollegin im Büro schwört beispielsweise auf Youtube-Videos zu diesem Thema und ist von einigen Channels schier begeistert. Ich muss gestehen, damit gar nichts anfangen zu können. Es ist nicht verkehrt, sich irgendwo inspirieren zu lassen und bei unserer Kollegin funktioniert es ziemlich gut – manchmal sieht es so aus, als hätte sie doppelt so viel Zeit zur Verfügung wie wir anderen und dabei surft sie zwischendurch immer wieder bei Youtube vorbei. Der springende Punkt aber ist: Welche Strategie für dich die beste ist, kannst nur du herausfinden. Also lass dich inspirieren, probiere aus, verwerfe und versuche einen neuen Weg, bis du eine Methode gefunden hast, die sich gut für dich anfühlt und mit der sich erste Erfolge bei dir einstellen.
4. Sieh jede Bekanntschaft als eine lebenslange
Das gilt nicht nur für deine direkten Kolleginnen und Kollegen. Wenn wir eine Beziehung als zeitlich begrenzt ansehen, engagieren wir uns meist nicht so sehr. Das mag der Praktikant sein, der in der nächsten Woche wieder zurück ins Studium geht und sich wahrscheinlich eh nicht mehr blicken lässt, obwohl er es versprochen hat, oder das Mädchen, das du auf der Party eines Kollegen triffst und mit dem du dich eine Weile nett unterhältst, bevor ihr beide wieder in den Kreis eurer jeweiligen Freunde zurückkehrt. Beide Personen könnten ein Puzzleteil deiner Karriere sein. Wenn du in zehn Jahren deine Abteilung leitest, könnte der ehemalige Praktikant die perfekte Besetzung für eine freie Stelle sein, und das Mädchen von der Party ist vielleicht der Kontakt, den du immer gesucht hast, um in einen ganz bestimmten Bereich einzusteigen.Zugegeben, das ist häufig nicht der Fall und viele Leute, die du triffst, siehst du in deinem Leben nicht mehr wieder. Aber genau dieses Denken, dass die meisten im absoluten Regelfall nur einmal unser Leben kreuzen und für unseren weiteren Weg keinerlei Rolle spielen, versperrt uns die Sicht auf so manche Gelegenheit, die sich uns bietet. Jede Bekanntschaft als eine lebenslange zu sehen macht dich hingegen aufmerksamer und lässt dich den anderen mehr geben. Mach dich frei von dem Gedanken, etwas zurückzubekommen, schon gar nicht jetzt und sofort. Darauf kommt es auch gar nicht an. Es geht darum, dir die Tür für Gelegenheiten offen zu halten. Das heißt nicht, dass du täglich Kontakt halten musst. Aber du solltest den Kontakt zumindest nicht abreißen lassen und dich regelmäßig informieren, wie der Stand im Leben deiner Bekanntschaften ist oder dir einen Nachmittag frei nehmen, um mit den Kolleginnen und Kollegen einen Kaffee trinken zu gehen. Denn du weißt nicht, welche deiner Bekanntschaften vielleicht einmal der Türöffner auf deinem Karriereweg sein wird.
5. Denke groß!
Wie häufig hast du schon anderen Leuten Floskeln wie "Träume sind Schäume" oder ähnliches gehört. Aber lass dir eines mit auf den Weg geben: Für Träume ist es nie zu spät und du solltest sie auch nie aufgeben. Doch statt sie nur zu träumen, solltest du darauf achten, sie auch zu verwirklichen. Denn du hast es in der Hand, deine Ziele zu erreichen. Meist stehst du dir selbst im Weg, weil du dir die Messlatte für deine Ziele zu niedrig hängst. Also denke lieber in großen Dimensionen und habe keine Angst vor großen Zielen. Blick einfach mal fünf Jahre zurück: Welche Dinge, die du heute erreicht hast, hast du damals für unerreichbar gehalten? Bestimmt einige. Mag es noch so unrealistisch für dich klingen, setzt dir lieber ambitionierte Ziele statt solche, die du im Handumdrehen erreichen kannst.Auch interessant
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