| Marie Saifert
5 Fehler in Bewerbungsgesprächen, die dir passieren, wenn du zu gut vorbereitet bist
Man kann es auch übertreiben
Juhu! Eine Einladung zum Bewerbungsgespräch! Das heißt schon mal, dass du die fachliche Eignung für den Job mitbringst. Selbstverständlich willst du dein Bestes geben, also bereitest du dich logischerweise auch auf das Gespräch vor. Manchmal muss man sich aber eben auch ermahnen, gewisse Dinge nicht zu tun. Selbst den besten Kandidaten unterlaufen diese Fehler am großen Tag.
Vermeide daher folgende Fehler, die dir vielleicht bisher gar nicht als solche bewusst waren.
1. Du weißt gar nicht, warum du eigentlich da bist
Gerade, wenn die Suche lang und beschwerlich war, bewirbt man sich manchmal nur noch im Autopilotmodus. Durch Onlinebewerbungen wird es noch leichter standardisierte Bewerbungen zu verschicken. So wirst du vielleicht zum Gespräch eingeladen, aber den Job hast du noch lange nicht in der Tasche.Infos über das Unternehmen runterrattern zu können reicht hier leider auch nicht aus. Du brauchst schon ein klares Verständnis darüber, wieso gerade du die richtige Person bist für diesen Job.
Recherchiere nicht nur das Unternehmen sondern auch dich selbst. Wie passt diese Stelle in dein Leben? Welche Fähigkeiten hast du, die der Firma weiterhelfen? Wieso ist dir gerade diese Position so wichtig? Die Antworten auf diese Fragen zu kennen wird dir deutlich machen, was du dir selbst von diesem Job versprichst. Es führt dir außerdem auch vor Augen, dass die letztendliche Entscheidung ganz allein bei dir liegt.
2. Du bringst keine Energie mit
Im Vorfeld solltest du dich natürlich gut ausruhen. Der Adrenalinschub, der sich kurz vorher einstellt, hilft dir natürlich dabei, fokussiert zu sein, aber auch dieser Effekt verfliegt irgendwann. Müde und träge daher zu kommen ist nicht, was man im Bewerbungsgespräch vermitteln möchte. Niemand möchte eine Schnarchnase einstellen. Du sollst Energie und Motivation mitbringen.Wenn du schon im Vorstellungsgespräch keine Energie versprühst, ist es schwer sich vorzustellen, wie du in einigen Monaten motiviert an einem ganz normalen Donnerstagmorgen zur Arbeit kommst. Es gibt Mittel und Wege, um mehr Energie auszustrahlen. Wenn es ein Telefonat ist, dann stehe auf und achte bewusst auf deine Körperhaltung. Im persönlichen Gespräch ist ein Lächeln extrem wichtig. Schrecke auch nicht davor zurück, eine Geschichte über dich selbst zu erzählen, die dich mit Stolz erfüllt. So strahlst du Freude, Enthusiasmus und Selbstbewusstsein aus.
3. Du lockst dich selbst in eine Falle
Es ist ganz egal, wie du deinem aktuellen Arbeitgeber gegenüber stehst, lasse dich nie dazu hinreißen, schlecht über ihn zu sprechen, selbst dann nicht, wenn er unsagbar furchtbar ist. Diese Darstellung ist immer einseitig und der Arbeitgeber wird sich fragen, was du über dieses Unternehmen sagen wirst, sobald nicht alles glatt läuft.Wenn du direkt gefragt wirst, warum du den Job wechseln willst, dann sei ehrlich und strategisch zugleich. Auch wenn dir die Unternehmenskultur ein Dorn im Auge ist, musst du das ja nicht gleich so sagen. Es gibt sicher mehrere Gründe, also sage lieber, dass du nach neuen Aufgaben suchst, dass du eine neue Herausforderung brauchst oder neue Geschäftsbereiche kennenlernen willst. So beantwortest du die Frage, ohne deinen Arbeitgeber in die Pfanne zu hauen.
4. Du starrst die Wand an
Es klingt eigentlich selbstverständlich, aber viele Bewerber haben ein Problem damit, Augenkontakt zu halten. Zwinge dich dazu, Augenkontakt zu halten und zu lächeln. Wenn du deinem Gegenüber nicht ins Gesicht schaust, wirkt es so als hättest du etwas zu verbergen oder als wärst du desinteressiert.Wenn du Augenkontakt hältst, hörst du automatisch konzentrierter zu. Das Bewerbungsgespräch ist ein Dialog, daher ist es genauso wichtig gut zuzuhören wie gut zu reden. In der Vorbereitung auf ein solches Gespräch übt man vielleicht das überzeugende Reden, aber hast du mal daran gedacht auch überzeugend zuzuhören? Wenn es dir schwer fällt, Augenkontakt zu halten, dann übe es mit einem Freund oder einer Freundin.
5. Du hörst nicht auf, zu erzählen wie sehr du dieses Unternehmen liebst
Enthusiasmus ist ohne Zweifel wichtig, aber gleichzeitig gilt: Niemand mag Schleimer. Das bedeutet, du darfst gerne sagen, was dir gut gefällt. Du kannst ein oder zwei Medienberichte erwähnen, auf die du gestoßen bist oder du nennst andere Aspekte, die dir gefallen. Steigere dich allerdings nicht in eine Lobeshymne ohnegleichen. Der Kandidat mit dem besten Mehrwert für das Unternehmen bekommt den Job. Nicht derjenige, der das Unternehmen vermeintlich am meisten liebt. Sei also ehrlich und übertreibe es nicht mit dem Lob.Es gibt Dinge, die man einfach beachten sollte, wenn man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet. Man muss sich ebenso dazu ermahnen, manche Dinge nicht zu gut machen zu wollen. Das authentische Auftreten ist überzeugender als ein perfektes Auftreten.
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